Für sein Selbstwertgefühl braucht der Mensch Sicherheit und Bedeutung. Z. B. dort wo wir uns sicher fühlen, haben wir Mut. Wo wir unsere Stärken haben, erleben wir Bedeutung und umgekehrt. Hier macht das Leben Sinn. Hier will ich sein, an meinem Lebensplatz.
Quelle: Individualpsychologie Alfred Adler, David Servan-Schreiber, Die neue Medizin der Emotionen, Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente, goldmann-verlag, 2006, München, original 2003

1. Unser Platz - unsere Berufung
Für sein Selbstwertgefühl braucht der Mensch Sicherheit und Bedeutung. Z. B. dort wo wir uns sicher fühlen, haben wir Mut. Wo wir unsere Stärken haben, erleben wir Bedeutung und umgekehrt. Hier macht das Leben Sinn. Unsere Seele hat eine klare Vorstellung von "unserem Platz" im Leben. Dort wo wir beides erfahren haben. Unser Lebensstil strebt nach diesem "Ort". Unbewusst suchen wir immer wieder danach, in unseren Beziehungen, in der Klasse, am Arbeitsplatz, in der Partnerschaft und auch bei Gott. Dort wo uns wohl ist, finden wir ihn. Dort wo wir weg wollen, hat es "kein Platz" für uns. Unser Platz ist mehr so wie ein Gefühl. Da wir dieses sehr stille und unbewusste "Rufen" im Herzen spüren können, nenne ich es auch Berufung. Als Menschen sind wir Gemeinschaftswesen, so hat unser Platz, unsere Berufung immer auch eine soziale Dimension.
Platz mit Tücken
Es kann sein, dass wir an unserem Platz nach unserer unbewussten Logik Sicherheit und Bedeutung erfahren haben, was heute nicht mehr viel Sinn macht.
Als Kind denkt man rein emotional.
Vielleicht führt unser Streben nach unserem Platz, immer wieder in schwierige Lebenssituationen. Wir treffen stehts auf die falschen Partner, schwierigen Arbeitsplätze, Freunde missverstehen uns und mit Gott ist es auch schwierig.
Alle menschlichen Probleme sind letztlich Beziehungsprobleme, weil wir Gemeinschaftswesen sind.
Nichts ist so schlimm für unser emotionales Gehirn wie ein Beziehungskonflikt. Wenn wir Menschen Probleme haben, dann sind es Beziehungsprobleme; einen Konflikt mit mir zu anderen, oder zu mir selbst, zu der Welt oder zu Gott. Selbst eine Krankheit wird erst dann wirklich zum Problem, wenn ich mich in meinem Sein eingeschränkt sehe, ich kann nicht mehr der sein, der ich gerne wäre und das tun, was ich gerne tun würde, das ist das eigentliche Problem aus seelischer Sicht. Dafür finden wir unser höchstes Glück darin, wo wir es mit jemandem oder anderen teilen können. Wenn unser Innerstes berührt wird, sind unsere Emotionen mit im Spiel, im Positiven wie Negativem. Das macht sich die Werbeindustrie, sowie die Unterhaltungsbranche zu nutzen. Das Gefühl für Nähe und Verbundenheit, ist essentiell für uns Menschen, darum ist emotionale Gewalt so massiv schlimm für uns. Liebe und Hass speist sich aus demselben Kanal, ihm steht nur Emotionslosigkeit/Desinteresse gegenüber. So laufen wir mit unserem Bedürfnis nach Harmonie und Gemeinschaft auch immer Gefahr Opfer von der Alltagsgewalt schlechthin zu werden: Ablehnung.
Affekte und Liebe als biologisches Bedürfnis
Das Säugetiergehirn unterscheidet sich erheblich vom Reptiliengehirn (siehe Gehirne). Vögel und Säugetiere, also auch wir Menschen, sind alle mit einem limbischen System (emotionale Gehirn) ausgestattet; es ermöglicht uns Bindungen einzugehen und Beziehungen zu leben, auf Zuwendung zu reagieren. Wir haben eigens dafür ein Areal im emotionalen Gehirn für Laute und Töne also stimmliche Verständigung ohne Worte, so dass auch Eltern auf ihre Kinder reagieren, wenn diese sich noch nicht richtig ausdrücken können und nur ein Weinen, Schreien, etc. ihre Sprache darstellt. Nebenbei erklärt das auch warum Musik uns so viel emotionaler berühren kann, als es blosse Worte tun, wir reagieren viel intensiver auf Rhythmus, Beat oder Melodie-Töne, als auf textlichen Sprach-Töne. Sprache berührt mehr unseren Verstand und Geist, Emotionen sitzen bei uns viel körperlicher, seelischer.
Also jedes Säugetierbaby schreit, brummt, knurrt, gurgelt, quietscht, usw. um die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu erhaschen. Dabei ist nicht mal das eigentliche, die Milch, Nahrung oder Wärme zuführen, das wichtige, sondern die Zuwendung. Liebe ist für Säugetiere und uns Menschen ein essentiell biologisches Bedürfnis. In Beobachtungen und Versuchen wurde ersichtlich das körperliche Entwicklungsvorgänge von Babys und Jungtiere in eine Art Winterschlaf verfallen wenn ihnen Zuwendung entzogen wird! Durch Isolierung (Vereinsamung) stoppt in den Zellen die Produktion für Wachstumsenzyme und das Immunsystem leidet. Die Physiologie von Säugetieren entgleist wenn emotionale Beziehungen nicht mehr gewährleistet sind. Weiter entdeckte man bei Ratten, dass sich die mütterliche Anwesenheit, also ihre Ratten-Mutter-Liebe, insgesamt 15 Körpervorgänge der Babys reguliert, wie Herz-, Schlaf-Wach-Rhythmus, Immunsystemrelevante Zellsysteme beeinflusst, sowie Blutdruck und Körpertemperatur. Bei uns Menschen fand man heraus, dass besonders das Einfühlungsvermögen der Eltern auf die kindliche Bedürfnisse Einfluss nimmt auf das parasympathische Nervensystem und somit den kohärenten Herzrhythmus, was sich wiederum in der Widerstandskraft gegen Stress und Depressionen zeigt.
Es ist also erwiesen das wir am Anfang unseres Lebens körperlich wie seelisch darauf angewiesen sind, dass wir Zuneigung erfahren, und als Erwachsene? Man konnte in Erfahrung bringen, dass die Lebenserwartung von verwitweten Männer deutlich niedriger ist, als von jenen deren Frauen noch leben. In einer Studie konnte gezeigt werden wo Männer überzeugt waren, dass ihre Frauen sie lieben würden geschützter gegen Risikofaktoren waren, als jene die sich ungeliebt fühlten. Auch bei Frauen fand man ähnliche Ergebnisse. Witzigerweise gleichen sich Menstruationszyklen von Frauen an, wenn sie zusammen leben oder auch nur sich über die Zeit während der Arbeit am gleichen Ort befinden. Dieses Phänomen verstärkt sich noch, wenn sie sich mögen und befreundet sind.
Als Fazit können wir nun sehen dass Körperfunktionen bei sozialen Säugetieren nicht unabhängig funktionieren, sondern mit den engsten emotionalen Bindungen verknüpft sind. Drei Psychiater der Universität San Francisco (Th. Lewis, F. Amini, R. Lannon) haben diesen Zusammenhang «limbische Regulation» genannt und verdeutlicht, dass jene affektive Beziehungen, wie ein Medikament oder chirurgischen Eingriff betrachtet werden kann, sprich Liebe ist Heilmittel und Krankheits-Prävention.
Insbesondere Langzeitsingles, Geschiedene, verwitwete, behinderte und ältere Menschen profitieren von Haustieren wenn sie unter Sinnlosigkeit und Einsamkeit leiden. Jene Menschen brauchen weniger ein Antidepressiva oder Angstlösende Medikamente, sondern eher einen Hund, Katze oder ähnliches. Dr. Allen von der Universität Buffalo konnte in seinen Studien zeigen, dass Tiere helfen einen den Blutdruck ihrer Besitzer zu stabilisieren, ach in Stressphasen und dass ältere Damen (über 70J.) mit einem Haustier denselben Blutdruck haben wie sozial aktive 25-Jährige Frauen. Durch das man einem oder mehreren anderen Wesen Liebe, Zuwendung und Aktivität schenken, erlebt man (wieder) Verantwortung, Handlungskompetenz, Sinn und Gemeinschaft, die natürlich eine menschliche Beziehung nicht ersetzt, doch sie leiden bedeutend weniger unter den depressiven Folgen eines Einsiedlerlebens, den man wird gebraucht und profitierten von der allg. Selbstwertsteigerung. Für den Anfang reicht bereits eine Zimmerpflanze an die man gelegentlich denken muss. Wichtig ist die Gewissheit, dass da ein anderer ist, wo wir ganz wir selbst sein können, ohne dass wir uns verstellen, zu schämen oder verstecken brauchen. Wir müssen erleben, dass wir uns authentisch zeigen können und dass ein andere uns so annimmt wie wir sind. Unser emotionales Gehirn will sich mit seinen Gefühlen verstanden wissen, dabei brauchen wir ein Minimum an warmherzigen Kontakt. Wie Pflanzen das Licht, brauchen wir die Liebe von einem Gegenüber, ansonsten versinken wir in Depression und Angst.
Da das erstmal etwas unwissenschaftlich wirkt, erwähne ich die Untersuchungen, wie jene aus dem American Journal of Cardiology, dass Patienten, welche einen Herzinfarkt und folgende Herzrhythmusstörungen erlitten, ein sechs mal geringeres Risiko hatten mit einem Haustier innerhalb des Folgejahres zu sterben. Es zeigte sich auch, dass ältere Menschen mit Haustieren psychisch stabiler sind und seltener zum Arzt müssen, als jene ohne Tiere. Die Universität Harvard fand heraus, dass die Sterblichkeit von Altersheimbewohner sich um die Hälfte reduziert, wenn sie sich nur jeweils um eine Zimmerpflanze kümmern müssen! Börsenmakler, also Menschen mit besonders viel Stress, die Hunde oder Katzenbesitzer sind leiden zudem seltener unter Bluthochdruck, Aidskranke weniger unter Depressionen und als Tierbesitzer soll man sogar attraktiver auf seine Mitmenschen wirken. So können Haustiere wie etwa Hunde, Meerschweinchen, Wellensittiche oder Katzen uns Menschen etwas zurückgeben, unser biologisches Bedürfnis abdecken, wie es z. B. Schlangen, Fische, Geckos oder Leguane eher nicht können. Wir brauchen Gefühlsbotschaften, emotionalen Kontakt, das eben eher Säugetieren und Vögel mit einem emotionalen Gehirn gegeben ist.
Nun obwohl die Wissenschaft diese Umstände der limbischen Regulation kennt, wird es nicht wirklich umgesetzt. Womöglich, weil sich damit kein Geld verdienen lässt wie mit pharmazeutischen Medikamenten oder chirurgischen Eingriffen, leider. Man bekommt keine Haustiere in Apotheken, die die Krankenkasse bezahlen würde.
Der Mensch ist ein soziales Wesen, ob er will oder nicht und auch ob die Welt dem Egoismus und Selbstverwirklichungswahn verfallen ist. Wir brauchen Liebe und wir brauchen es diese teilen zu können. Wir brauchen einen Sinn in Leben und darum als autonomes Gemeinschaftswesen auch in den Beziehungen um uns herum. Die Welt hat durch Abraham Maslow erkannt, dass der Mensch die Selbstverwirklichung anstrebt. Das passt in unser aktuelle Zeit die mit ihrer Freiheitsliebe eher die Autonomie und Individualität in uns fördert, als den Gemeinschaftssinn. Bleiben wir dabei Einseitig zahlen wir dafür einen hohen Preis: Einsamkeit und Sinnverlust. Die Glücksforschung und die japanische Lebensphilosophie "Ikigai" sagen jedoch, dass es uns besonders glücklich macht wenn unsere Selbstverwirklichung sich in einer Tätigkeit findet die einer höheren Gemeinschaft dient, letztlich also Beziehungen und das Wohl anderer verbessert. Das ist nichts anderes als die Berufung die Gott für uns in der christlichen Nächstenliebe wünscht. Selbst Maslow hat später erkannt, dass das letzte Stadium des Menschen, jenes ist, wenn er zu einem Diener für andere wird, dadurch wird man selbst zu einem besseren Menschen. Eine gemeinschaftliche und individuelle Berufung ist es die Gott über uns ausspricht und unsere Verantwortung diese zu entdecken und zu leben.
Viele frisch gewordene Eltern entdecken plötzlich das ihr Leben eine ganz andere Dimension bekommt, wenn sie zur Lebensbereicherung eines anderen Menschen werden. Elternschaft ist unglaublich kräftezerrend, jedoch finden wir Menschen durch ihren Sinn gleichzeitig eine enorm grosse Energiequelle in der Liebe zu den eigenen Kindern. In der Liebe zu anderen finden wir grössere Kraft, als im eigenen Überlebenswillen. Wenn wir für uns keinen Sinn mehr im Leben sehen, kann der Gedanke, dass andere Menschen, die ich liebe und die auf mich angewiesen sind, Lebensmut schenken und die nötige Energie spenden trotzdem weiter zu machen. So nach dem Motto: Mein Leben hat einen Sinn für andere, darum kann ich weiter leben.
Wenn wir unsern Platz, unsere Rolle (unsere Identität) im Leben (wieder) gefunden haben, fällt es uns leichter Gefühle der Angst, Verzweiflung und Sinnlosigkeit zu überwinden. Das entdeckte auch V. Frankl in seiner Logotherapie, die man auch Sinntherapie nennen könnte. Sinn muss dabei nicht Spektakulär sein. Im «Ikigai» kann dieser Sinn darin bestehen, dass ich einem Nachbarskind bei den Hausaufgaben helfe oder mit einem Hund spazieren gehe. Dieser Lebenssinn der wir in anderen finden können ist kein moralisch Apell oder gesellschaftliches Diktat, sondern ein echtes Bedürfnis unseres Gehirns. Die Soziobiologie hat erkannt, dass in uns altruistische Züge schlummern. Es ist Teil unserer Genetik, dass wir den Frieden den wir in der Orientierung auf andere hin finden anstreben. Es ist diese menschenwürdige Moral, dieses moralische Gewissen, das in jedem von uns verankert ist und menschliche Spiritualität ausmacht. Unser Körper zeigt uns das mittels Emotionen, die uns «belohnen» und so leiten wenn wir auf dem richtigen Weg sind. Wir können das spüren. Wir sagen dann: Ich spüre in meinem Herzen…. Oder: Mein Verstand sagt mir das, aber mein Herz sagt mir jenes, ect.
Glücksforschen haben erkannt, dass glückliche Menschen insbesondere zwei Faktoren ausmachen: Stabile Beziehungen und eine Verankerung/Platz in einer Gemeinschaft, z. B. verheiratet sein und Vereinsmitglied mit Ehrenamt. Amerikanische Soziologen konnten nachweisen, dass Leute, die aktiv im Gemeinwesen tätig sind, nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder sind und länger leben. Sinnerfüllung ist Lebensmut, Lebenskraft, Lebensenergie, dass hält jung. Menschen die am wenigsten in ihre Umgebung integriert sind, begehen am häufigsten Selbstmord. Eine Untersuchung aus dem American Journal of Cardiology das die Sterblichkeit bei armen, ältere Menschen mit gleichem Gesundheitszustand um 60% tiefer lag, wenn diese sich ehrenamtlich engagierten. Sogar das Wissenschaftsmagazin Science hat anerkannt das wohltätige Arbeit positive, lebensverlängernde Auswirkungen auf den Körper haben. Das Dazugehören ergibt eine weit unterschätze Freude, die ein bedeutsames Heilmittel für unsere Seele und Körper darstellt. D. h. also, wenn wir uns in etwas investieren, dass erst mal keinen materiellen Wert hat, ernten wir Sinnerfüllung. Wir kümmern uns um etwas, wobei sich in diesem Kümmern den Sinn ergibt.
Mittlerweile können auch die modernen physiologischen Untersuchungen belegen, dass unsere Körperfunktionen automatisch ins Gleichgewicht finden, wenn wir von innen heraus, mit all unseren Empfindungen zärtliche und dankbare Gefühle anderen gegenüber empfinden.
Bessere Beziehungen leben
Wenn ich weiss, dass ich dazu gehöre, einen festen Platz in der Gemeinschaft habe, gibt mir das Sicherheit und Bedeutung. Weil ich dazugehöre interessiere ich mich auch für andere. Dadurch werde ich willig für Wohlwollen, Nächstenliebe und Solidarität. Ich werde kooperativ, strebe soziale Gleichwertigkeit an und tue freiwillig etwas für den Zusammenhalt, was mehr der Allgemeinheit dient und weniger einen persönlichen Nutzen darstellt. Dieses Tun gibt Selbstvertrauen, weil ich ja zu mir selbst sage und mich gleichwertig sehe, wobei mein Selbstvertrauen jedoch nicht über den Wert des Tuns abhängig sein sollte. Den Massstab des Nutzens kann nur Gott geben (Berufung). In der Ablehnung erfahre ich einen Mangel an Zugehörigkeit, somit habe ich weniger Mitgefühl und Einfühlungsbereitschaft für den anderen, verweigere die Kooperation und lande im Minderwert, den ich aber überkompensiere. In der Ablehnung leben wir Überkompensation weil wir uns nicht minderwertig fühlen wollen! Im Minderwert streben wir Macht (Stolz) und sofortige Lustbefriedigung (Verwöhnung) an (Gebetsseelsorge), was sich in Aggression und Suchtverhalten zeigen kann; längerfristig in Gewalt und Unmoral. Dann sind wir dort wo uns Satan haben will, in der Sünde, in der Trennung von Gott, unser Herz ist an einem Ort wo Gott nicht ist. Darum ist es wichtig das wir unseren Minderwert kennen, wissen wann unser Herz glaubt abgelehnt zu sein, dass es seinen Wert nicht von irgendwas abhängig macht, sondern von Gott, derjenige der uns nie ablehnt, weil er uns kennt und dafür gesorgt hat, das Sünden uns nicht mehr angerechnet werden können, wenn wir Jesus als Herrn anerkennen. Weil Sünde tut uns nie gut. Es ist besser wir versöhnen uns mit unseren Herzensmotiven, kommen aus der Sünde heraus wieder näher zu Gott. Macht und sofortige Lustbefriedigung mag verlockend klingen, doch es ist nicht echtes Selbstvertrauen, diese Sicherheit und Bedeutung unseres persönlichen Wertes, bedingungslose Annahme, wie es uns nur Gott geben kann.
«Achte auf dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.»
Spr. 4, 23 Bibel
Achte auf deine Gedanken*, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal (dein Leben).
Achte auf dein Herz, denn daraus entspringt dein Glauben.
(Lebensüberzeugung und Lebensanschauung)
Achte auf dein Glauben, denn er wird zu Werten.
Achte auf deine Werte, denn sie werden zu Bewertungen.
Achte auf deine Bewertungen, denn sie werden zu Gedanken.
Über den Autor und die Herkunft dieser Zeilen ist man sich uneins, darum habe ich mir die Freiheit genommen und sie noch um die Herkunft zu ergänzen. Sie drücken ziemlich genau aus das wie wir Menschen funktionieren. Wenn wir unser Handeln also verstehen wollen, müssen wir unsere Herzensmotive unsere Lebensmuster durchschauen, von dem was wir zutiefst überzeugt sind. Dann können wir auch liebevoller miteinander umgehen, auch mit uns selbst. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, zur Heilung, zu Gedankenerneuerung, auch wenn es ein Stück Arbeit kostet, es ist es wert! Als Seelsorger helfe ich den Ratsuchenden bei der Auskundschaftung ihrer Beweggründe und Herzensüberzeugungen.
4. Gemeinschaftsgefühl
Das Gemeinschaftsgefühl ist ein Begriff aus der Individualpsychologie und meint, eine im Menschen angeborene Fähigkeit zum Soziales Interesse mit einer positiven Erwartungshaltung. Ich interessiere mich für andere. Es ist mir nicht egal was mit ihnen ist. Ich verstehe mich zugehörig. Und ich denke, dass andere mich auch achten und respektieren. Dass es ihnen auch wichtig ist, wie es mir geht.
Es meint das WIR-Gefühl, was weiter geht als "Teamfähigkeit". Es ist diese tiefe Sättigung und Gewissheit: Ich gehöre dazu. Das finden wir an unserem Platz in der Gemeinschaft, unserer direkten Gesellschaft.
Wie jede Fähigkeit muss sich Gemeinschaftsgefühl entwickeln und gefördert werden.
Je mehr Gemeinschaftsgefühl, desto mehr Selbstvertrauen
Das Gemeinschaftsgefühl hilft dem Menschen, vom Babyalter an, eine Vorstellung bzw. ein Gefühl für die eigene Identität zu bilden und wie er sich selbst, die Welt und andere sieht. Er entwickelt Vertrauen zu anderen und zu sich selbst (Selbstvertrauen). Dies ist u. a. auch die Grundlage um gute menschliche Beziehungen leben zu können.
Je mehr wir dienen, desto grösser unsere Innere Stärke
Je mehr Gemeinschaftsgefühl jemand hat, also je zugehöriger bzw. wichtiger sich ein Mensch als Mitglied erlebt,
desto eher möchte er beitragen, anderen helfen, unterstützen, dienen und
lernt andere zu achten und erfährt auch Achtung von anderen
so steigt sein Selbstwertgefühl und Gleichwertigkeitsempfinden
und so wächst auch die Bereitschaft aus Erfahrungen zu lernen (Resilienz) und er gewinnt Mut zur Problemlösung, Innere Stärke
Wertschätzung, Respekt, Selbstachtung und Selbstwert sind eng verknüpft mit unserem Beitragen, unserem Dienen und unserem Erfolg im Leben.