Lulu_lacht
Individuelle Berufung
Für was bist Du Feuer und Flamme?

Da wir zum lebendigen Herz berufen sind, dürfen wir uns auf die Suche machen, was das ganz persönlich für uns bedeutet. Es gibt so viele Berufungsratgeber. Die allermeisten widmen sich diesen drei Komponenten:
Neigungen: Dafür schlägt unser Herz; es sagt uns WO wir uns einsetzen wollen
Gaben: Talente; sie sagen uns WAS wir von Natur gut können, wenn wir es fördern
Lebensstil: Persönlichkeit, Erlebtes; sie sagt uns WIE und WOZU wir etwas anpacken
Willst Du Dich vertieft mit Fragen auseinandersetzen, empfehle ich Dir mein Blog-Artikel Ikigai.
1. Neigungen - WO wir uns einsetzen wollen
Mut kommt am richtigen Ort
Neigungen zeigen uns den Ort wo wir ermutigt werden. Da haben wir unsere Interessen. Da wollen wir uns einsetzen. Dafür schlägt unser Herz! Dort machen wir die Erfahrung, dass die Bedingungen so ideal sind, dass uns alles leicht von der Hand geht. So finden wir dort meist auch unbewusst Sicherheit und Bedeutung, unser Platz. Das motiviert und gefällt uns, es spornt uns an!
Neigungen sind Neugier bis Passion, Träume oder Visionen.
So wie bei Pflanzen ist es mit unserer Berufung. Nur unter ganz bestimmten Umständen, nur in ausgewählten Zonen kann sie voll gedeihen.
speziellen Themen, die uns gefallen
Bereiche, wo wir gerne sind
Personengruppen, die uns begeistern
Dinge, die uns faszinieren
Da können wir aufblühen oder in falschen Bereichen eben auch verwelken und entmutigt werden.
Wann warst Du zuletzt ermutigt?
Was waren das für Umstände?
Wo hast du völlig die Zeit vergessen?
Mit was kannst Du gar nicht mehr aufhören?
Was sind deine Träume und Visionen?
2. Gaben - WAS wir gut können, wenn wir es fördern
1. Geschenkte Fähigkeit
Aus dem Deutschen hat das Wort «Gabe» zwei Bedeutungen:
Begabung, eine besondere Fähigkeit
oder im Sinne von Geschenk, etwas was einem ohne Gegenleistung gegeben wird
Geistliche oder Gnaden-Gaben dürfen mit beiden Bedeutungen verstanden werden. Sie sind Geschenke, die Gott, der Heilige Geist, in uns hineingelegt hat. Sie sagen uns was wir tun dürfen, um der Gemeinschaft zu dienen.
Diese sollten jedoch weder versteckt noch im Zentrum stehen.
2. Der Heilige Geist
Der Heilige Geist ist Gott, also eine Person seiner Dreieinigkeit, neben Gott Vater und Jesus. Er hilft uns direkt in unserem Alltag Jesus zu verherrlichen (Johannes 16, 14).
Der Heilige Geist ist sozusagen unser Trainer und Coach. Er…
steht uns bei (Johannes 14, 16)
überführt (Johannes 16, 8-9)
führt zu Jesus (Johannes 16, 14
lehrt (Johannes 16, 26)
versigelt (Epheser 1, 13)
leitet (Johannes 16, 13)
tritt für uns ein (Römer 8, 26)
spendet Kraft (Apostelgeschichte 1, 8)
3. Gaben sind keine Belohnung
Wichtig ist auch zu wissen was Geistliche Gaben nicht sind. Sie sind keine Belohnung für besonders gute Menschen, es gibt keine besseren und schlechteren Gaben, sie dienen keinem Selbstzweck, sondern dem Wohl aller. Wir sollten sie nicht mit der Frucht des Geistes oder dem Amt verwechseln.
4. Gaben verwalten
Im Wesentlichen geht es darum seine Stärken, also Gnaden-Gaben, anzunehmen und zu verwalten.
Stärken gehen uns ganz einfach von der Hand, so erkennen wir sie jedoch oft nicht als Gabe, weil sie uns so banal und selbstverständlich erscheinen.
Was kann ich wirklich gut? Was fällt mir leicht? Wo bekomme ich sogar Komplimente?
Frage dich bei jeder Stärke, die dir einfällt:
Was beabsichtige ich damit? Und weiter, zu was motiviert mich dann das?
Wie sehe ich mich dann?
Was erreiche ich also mit dieser Stärke?
Wie könnte ich also anderen damit dienen?
Was macht mich also glücklich? Worin könnte das Gott ehren?
Um sich seinen Gaben noch weiter bewusst zu werden gibt es ein paar Möglichkeiten:
Experimentieren: Gaben entfalten ihre Wirkung erst wenn sie eingesetzt werden, darum probiere aus! Versuche Neues und hol dir ehrliches Feedback.
Gebet: Es ist immer ratsam bei Anliegen zuerst das Gespräch mit Gott zu suchen. Dabei dürfen wir uns getrost darauf verlassen, dass uns Gott nach Lukas 11, 4 den Heiligen Geist geben wird, wenn wir ihn darum bitten.
Beratungsgespräche: In einem Seelsorgerischen Gespräch hast du nochmals die Gelegenheit mit jemandem zusammen gezielt deine Neigungen, Gaben und Lebensstil anzuschauen.
Fragenbogen: Um herauszufinden was einem liegt gibt es natürlich diverse Fragebögen zu Gaben und Charakter
5. Gaben-Steckbriefe
Was gibt es denn für Gaben? Dazu lesen wir vor allem in der Bibel, 1. Korinther 12, 1-11 Der eine Geist und die vielen Gaben. Daneben gibt es aber noch viele weitere Stellen: Römer 12, 6-8;1.Korinter 12, 8-10+28-30; Epheser 4, 11, 1.Petrus 4, 9-10; Exodus 31, 3-5; 1.Timotheus 2, 1-2; Psalm 150, 3-5, etc.
Weil das ein sehr grosser Punkt ist, habe ich dazu ein separater Abschnitt erstellt
3. Lebensstil - WIE und WOZU wir etwas machen
1. Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht das gleiche
Ein guter Wegweiser ist die Ermittlung unseres Lebensstils. Da es mein Kernthema ist, könnte ich so vieles darüber sagen. Ich habe versucht, mich auf das Wesentlichste zu beschränken. Nur durch unseren freien Willen können wir Entscheidungen zu treffen. Somit wird das zu unserer Lebensaufgabe. So wie wir entscheiden zu denken und zu handeln. macht uns aus.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Als Quelle wird der Text auf manchen Zitatseiten auch als Talmud-Zitat ausgewiesen, oder dem amerikanischer Frank Outlaw zugeschrieben. Eine ähnliche Version an Charles Reade, möglicherweise geht es auch auf ein chinesisches Sprichwort zurück. Wie auch immer. Es scheint was Wahres dran zu sein. Unsere Einmaligkeit zeigt sich darin, wie wir etwas deuten und was wir darauf hin beabsichtigen. Welches ganz individuelle Ziel in einer Situation unser Handeln bestimmt. Man nennt es auch Motivation.
Hinter jedem Gedanke steckt eine Motivation
Motivation ist selbst erlernt. Sie entsteht aus dem, was sich in unserer Vergangenheit ereignet hat und was für Schlüsse wir daraus gezogen haben. Unsere Deutung, war und ist immer unsere Wahl. Dieses meist unbewusste Vorurteil aus Erfahrung, meldet sich bei uns als Bauchgefühl. Aufgrund dessen, treffen wir aber auch heute noch Entscheidungen. Und manchmal auch ungünstige, wenn wir uns nicht hinterfragen.
Entscheidungen sind Motiv-gesteuer
2. Die Summe unserer Entscheidungen
Wir können viel mehr wählen als wir glauben und viel weniger aussuchen als wir denken.
Wir können uns nicht aussuchen in welche Familie oder Zeit wir hineingeboren, oder mit welcher Genetik wir zur Welt kommen. So können wir nicht jeden Job erlernen oder Partner kriegen. Auch wenn die Welt uns gerne Grenzenlosigkeit und Allmacht vermitteln möchte. Das brauchen wir auch gar nicht. Wie wir jedoch im Rahmenunserer Möglichkeiten entscheiden, ist unsere freie Wahl. Immer. Wir tun uns damit aber schwer. Weil sich unser Gehirn nicht andauernd entscheiden will, behilft es sich mit Gewohnheiten.
3. Gewohnheiten
Entscheiden ist unglaublich anstrengend. Das Gehirn vergleicht laufen aktuelle Erlebnisse mit Erfahrungen aus der Vergangenheit. Jedes Mal müsste es abwägen wie eine momentane Situation einzuschätzen ist. Und jedes Mal müsste es neu entscheiden wie es auf dieses Ereignis reagiert.
Jeden Morgen darüber nachzudenken, ob Kaffee eine gute Wahl ist, ist sehr hinderlich. Unser Gehirn hat einmal festgestellt, das Kaffee schmeckt und wach macht. Wenn wir die Motivation haben aufzustehen, kann Kaffee helfen. Nun greifen wir einfach danach, aus Gewohnheit.
Bei Gewohnheiten laufen unbewusste Entscheidungen und Motive ab, die wir bereits für gut befunden haben. Wir haben in unserer Entwicklung einige davon gebildet. Auch wenn sie heute nicht immer gut für uns sind. Zusammengefasst ergeben sie im Kern unseren Lebensstil.
4. Unser Lebensstil, Summe unserer Gewohnheiten
Die Summe unserer Gewohnheits-Entscheidungen, ist unsere Eigenheit, unser Charakter. Der Lebensstil ist der Kern davon. Er macht uns berechenbar. Er ist eine Taktik mit der wir gelernt haben erfolgreich im Leben zu sein. Unser Lebensstil erkläret unsere Entscheidungen und Verhalten. Aber er entschuldigt sie nicht!
5. Bei Gott dient Dir alles zum Guten
Wir wissen aber, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt. Das sind ja die Menschen, die er nach seinem freien Entschluss berufen hat.
(Römer 8, 28)
Alles was Du erlebt hast oder noch erleben wirst, wird Dir zum Guten dienen. Auch Dinge, die Dir im Moment noch nicht gut vorkommen. Besonders Berufungen können aus grossem Leid oder Kummer heraus entstehen.
6. Zeitstrahl
Ein Hilfsmittel dafür ist das Erstellen eines Zeitstrahls. Hierbei notierst Du Dir Menschen, Ereignisse und Umstände und ordnest sie von Gott her nach Kapitel und Themen / Lektionen. Das kannst Du gut alleine machen.
7. Charakterbewusstsein ist auch eine Entscheidung
Du hast die Wahl, ob Du Dir über Dein Charakter bewusst sein willst oder nicht. Viele Menschen möchten nicht wirklich wissen wer sie sind. Das ist bequem, dann muss ich mich nicht verantworten. Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss. Doch das ist schade. Du verpasst damit womöglich ein zufriedenes Leben.
4. Verknüpfung
Nach dem Du nun vielleicht eine Ahnung hast wo Du Dich einsetzen möchtest (Neigung), was Du dabei tust (Gabe) und wie Du das machst (Lebensstil), können wir die Puzzle-Teile zusammenfügen. Je nach Kombination entstehen ganz andere Bilder oder Einsatzorte. Neigung + Gabe + Lebensstil/Werte = ergibt Aufgabenbereich Hier 6 ganz einfache Bsp.: Neigung
Kindererziehung, sozial schwache Familien
Kindererziehung, Christen
Kindererziehung
Sport, Fussball
Fachwissen, Natur
Jüngerschaft, Erwachsene
Gabe
Organisation, Helfen
Hirtendienst, Glaube
Hirtendienst, Leiten
Lehren, Ermutigung
Lehren, Erkenntnis
Erkenntnis, Organisation
Lebensstil / Charakter
Beziehung-Beständig
Beziehung-Freiheitstyp
Freiheit-Beziehungstyp
Freiheit-Beziehungstyp
Eigenständig-Freiheitstyp
Eigenständig-Beständig
ergibt den Aufgabenbereich
Organisatorin im Sozialdienst
Kinderkleingruppe in Sonntagsschule
ehrenamtliche Erziehungsbegleitung und Hausfrau
engagierter Fussballtrainer in der Freizeit
Hochschullehrer in Naturwissenschaft und Forschung
Organisator einer Jüngerschaft-Schule im Backoffice
Nicht jeder der eine Neigung in Kindererziehung hat, muss auch direkt mit Kinder arbeiten. Oder jemand der die Gabe des Lehrens hat, muss nicht in allen Bereichen des Lebens unterrichten können. Je besser wir uns selber kennen, desto klarer wird das Bild unserer Berufung. Lasse Dir Zeit dafür und probiere auch aus. Ich bin mir ganz sicher, dass Gott Dir keine Gabe gegeben hat, um sie in einem Bereich ausleben zu müssen, der Dir nicht gefällt. Oder dass Du mit deinem Lebensstil, eine Aufgabe ausführen sollst, die Dir gar nicht entspricht.
5. Berufung umsetzen
Nachdem wir uns nun viele Gedanken über unsere Gaben, Neigungen und den Lebensstil gemacht haben, gibt es noch drei weitere Faktoren die bei unserer Berufung einen Einfluss haben:
1.Universalrolle
Darunter sind Rollen gemeint, die wir neben unserer berufenen Rolle auch noch spielen.
Z. B. haben wir als Christen allg. die Berufung einander in Liebe zu dienen. Wir werden aufgefordert zu glauben, auch ohne die Gabe des Glaubens. Oder Christ-sein ansteckend zu leben, ohne die Gabe der Evangelisation, etc. Geistliche Gaben sind also keine Ausreden sich vor unliebsamen Tätigkeiten zu drücken. Wir dürfen alles im Rahmen unserer Möglichkeiten leben. Immer mit der Hilfe des Heiligen Geistes. Doch nicht alles dient uns zum Besten. Lasst uns da weise sein.
2. Verfügbarkeit
Damit ist die effektive Zeit gemeint, die uns neben Beruf, seelischen und körperlichen Bedürfnissen, Elternzeiten und sonstigen Aufgaben, noch übrigbleibt. Wichtige Punkte dazu sind Zeit-Management, Prioritäten setzen bzw. entsprechende Entscheidungen treffen.
3. Geistliche Reife
Möglicherweise weist Deine jetzige Auswertung auf eine Berufung hin, wo Du im Moment noch nicht das nötige Verständnis oder genügend Lebenserfahrung hast. Das muss Dich aber nicht entmutigen. Du darfst trotzdem deine Schritte in diese Richtung gehen. Stets im Vertrauen darauf, dass Gott Dich zur rechten Zeit einsetzen wird.
4. Gott öffnet Türen, wenn es soweit ist
Wir können sehr gut daran erkennen, ob wir für ein Anliegen seinen Segen haben, wenn plötzlich Türen aufgehen. Wenn wir uns aufmachen, Schritte wagen und keine Hindernisse da sind, kann das auch ein starkes Zeichen sein, dass Gott Dir seinen Segen schenkt. Dazu empfehle ich Dir diese Predigt, wo so eindrücklich Gottes Wirken hervor kommt.
Quelle: youtube.com, Bewegung Plus Dietikon, Wenn Gott dir eine Berufung aufs Herz legt, Zugriff 30.10.2
Literatur
Berufung Literatur: ICL Grundlagenseminar 9, 2017, Johanna Siegrist
D.I.E.N.S.T, Entdecke dein Potenzial, Teilnehmerbuch, Bill Hybels, Bruce Bugbee, Don Cousins, Deutsche Überarbeitung von Thomas Siegrist, Gerth Medien, Asslar, 12. Auflage, 2003, Schmidt printmedien GmbH, Ginsheim-Gustavsburg
Chazon, Göttliche Lebensqualitäten entfalten, Arbeitsheft, 2012, LiveChurch.tv, ICF München, print24.com
Geistliche Gaben, Inner cube GmbH, 2012, Düsseldorf, Rose Publishing, Benjamin Galan