Hier schreibe ich sozusagen über meinen Weg zur Erkenntnis, das es sowas wie Gott und das Spirituelle geben muss. J. Hartl hat die passenden Worte dazu gefunden. Es ist sehr ausführlich, weil es ein sehr komplexes Thema für mein Leben war und ist.
Dieser Text ist nochmals ausdrücklich unter Persönlicher Meinung gekennzeichnet, wie natürlich mein ganzer Blog. Weil ich aber doch viel von meinen eigenen Gedanken und meiner persönlichen Lebensgeschichte äussere, erwähne ich dies hier sicherheitshalber nochmals explizit.
Quellen: Existiert Gott? Kritische Fragen - rationale Antworten, Johannes Hartl, veröffentlicht Am 24.04.2018, https://www.youtube.com/watch?v=FxQEYIhJpzs; Christopher Schrader 14. Juli 2016, 2:46 Uhr Editiert am 14. Juli 2016, 13:57 Uhr DIE ZEIT Nr. 28/2016, 30. Juni 2016 https://www.zeit.de/2016/28/antimaterie-physik-urknall-leben, https://de.wikipedia.org/wiki/Abiogenese zugriff, 10.6.18

Jeder Mensch braucht Orientierung. Er braucht etwas wonach er sich ausrichten kann, das ihm Sinn gibt. Ein Urmeter, ein Lot, eine Wasserwaage, oder ein Eichgewicht sozusagen, nach dem er sich richten und alle weiteren draufaufbauen kann (siehe Gebetsseelsorge). Dazu eignet er sich Wissen an, will Fakten bestimmen, die Wahrheit erkennen. Davon macht er zuerst Theorien, Modelle, später Glaubensüberzeugungen, Lebensbewegungsgesetze, wie man individualpsychologisch sagen würde, auf der Gehirnebene neurophysiologische Verschaltungsmuster, Gewohnheiten oder Herzensglauben, seine Werte im geistigen Sinne.
Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Matthäus 6,21
Diese Glaubensüberzeugungen sind für unsere Seele die seelische Wahrheit, wie Fakten, Tatsachen für den Verstand, denn darauf baut sie aus. Seelenwahrheit ist aber nicht zwingend reale, faktische Wahrheit. Sie ist oft unbewusst und beruht auf einer eigen Seelenlogik. Sie ist unabhängig vom Sittengesetz wie es C. S. Lewis beschreibt, oder den moralisch Geltenden Gesetz, das in allen Menschen beheimatet ist und gilt wie Naturgesetze (J. Hartl).
Wahrheit kann man sich nicht aussuchen, Wahrheit ist.
Diesen Satz ist mir sehr ernst und er liegt mir am Herzen, sodass ich ihn dir mitgeben möchte. Die Welt will dir erzählen dass wir uns die Wahrheit aussuchen können, je nach Lebensstil ist es Buddhismus, Naturalismus, Atheismus, der Islam oder Scientology, usw. Und auch in der Beratung entdecken wir Wahrheiten über uns die wir nicht aussuchen können und auch Dinge, die sich als falsche Wahrheit entpuppen. Mit Wahrheit muss man sich versöhnen.
Ich möchte dich nicht bekehren oder überreden. Wirklich, das will ich nicht. Ich habe nur die Anliegen und Gedanken, die ich dir mitgeben möchte, denn ich gehöre zu Gott und mit ihm haben meine Anliegen oft zu tun. Ich erkläre mich hier hauptsächlich nur, damit meine Texte hoffentlich besser verstanden werden.
Der Grossteil der Menschen dümpelt so um den IQ von 100 Punkten herum. Klar gibt es Ausreisser nach oben oder unten. Ich mag mich erinnern mal gelesen zu haben, dass der IQ eines Steines bei 20 Punkten liegen muss, bloss um zu existieren. Das als Relation zu unseren 100 Punkten. Abgesehen davon das auch der IQ nur eine menschlich erfundene Messgrösse. Ich will damit sagen, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit weder klüger noch dümmer als andere bin. Ich habe kein Recht der Welt dich zu belehren. Im Leben gibt es kein absolutes richtig oder falsch. Ich bin einfach ein Mensch der sich Gedanken macht und diese mit anderen teilen möchte. Es wäre schön wenn wir uns gleichwertig betrachten könnten, wie in einem offenen, wohlwollenden Gespräch von Mensch zu Mensch.
«Ich glaube nur was ich selbst gesehen habe»

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/62/Electromagnetic_spectrum_-de_c.svg Von Horst Frank / Phrood / Anony - Horst Frank, Jailbird and Phrood, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3726606

https://www.baunetzwissen.de/imgs/3/5/2/7/1/02c69eddcffc8901.jpg
Solche Grafiken habe ich in meiner Ausbildung zur Chemielaborantin das erste Mal gesehen. Und obwohl ich in Physik, nicht gerade die Beste war, hat es mich fasziniert und eine gewisse Demut gelehrt. Wie selbstverständlich gehen wir sehend durch die Welt und betrachten sie mit der läppischen Bandbreite von gerade mal 400 – 700/800 nm und hörend von 16 Hz bis 20 kHz, sprachlich sogar nur 63 Hz bis 8 kHz. Wieso spielt sich der Mensch eigentlich so auf? Wie um alles in der Welt glaubt der Mensch die Welt gänzlich erfassen und verstehen zu können mit so beschränkten Möglichkeiten? Als würden wir das Meer verstehen und erklären wollen, aus den kleinen Fenstern eines U-Boots heraus! Natürlich ist wahnsinnig erstaunlich, was der Mensch bisher aus seinem bescheidenen Mittel gemacht hat. Doch in Anbetracht, dass selbst dieses elektromagnetische Spektrum auf die heutige moderne Messtechnik beschränkt ist, gibt es für mich keinen Grund zu glauben, dass es nicht mehr gibt, als wir sehen, hören und verstehen könnten, nur weil wir es (noch) nicht messen bzw. als existent beweisen könnten. Wer garantiert denn, dass wir in der Lage wären, es überhaupt irgendwann Mal wahrnehmen zu können.
Es gibt mehr als ich "sehen" kann
Als ich durch Verwandte, das erste Mal so richtig in Kontakt mit Esoterik kam, machte ich mich darüber lustig, wie alle in meinem Umkreis auch. Lächerlich machen, ein Abwehrmechanismus, wenn man auf etwas trifft, dass den eigenen Selbstwert verunsichern könnte. Ich habe meine Umwelt so wahr genommen, dass nur gilt was die Wissenschaft uns in empirischen Studien bewiesen hat. An das kann man glauben. Sowas wie eine natürliche Eigenwahrnehmung, Bauchgefühl, spirituelle/geistige Instinkte, Herzenswissen oder gar Glaube waren zu belächeln.
Ich bin ein sehr neugieriger, wissbegieriger Mensch. Ich interessiere mich für die Umwelt, Natur, den Menschen, Psychologie und Geschichte, alles ist für mich spannend rund um das Leben. Doch mein Menschsein beschränkte sich damals sehr auf den Kopf und Fakten. Ich kann gut beobachten, was mir auch ein gewisses Talent beim Zeichnen gab. Doch ich denke sehr gerne nach, auch im philosophischen Sinne. Das «Malen im Kopf» ist für mich, wenn ich mich in ein System, Konzept oder Person hineinversetzen darf und mir ein «Bild» davon machen kann. Was liegt da näher als eine Naturwissenschaftliche Ausbildung mit viel abstraktem Denken. Heute hilft es mir, mich in der Beratung in die Situation einer anderen Person hineinzuversetzen.
Dieser Spruch: «Ich glaube nur was ich mit eigenen Augen gesehen habe», ich ergänze «…und verstehe», traf sehr gut auf mich zu. Da ist viel Unsicherheit, Skepsis mit drin, Misstrauen und der Hochmut wirklich zu meinen, alles verstehen zu können. Dieses klammern an Fakten und damit zu glauben der Wahrheit näher und damit sicherer zu sein, ist für mich im Nachhinein nur mein Ausdruck für die Angst, um das Wissen, in einer Welt zu leben die grösser ist als ich selbst und meinen Verstand bei weitem übersteigt. Mittlerweile weiss ich sehr gut, dass wir vieles was wir behaupten zu wissen, im Grunde nicht mit absolutere Sicherheit wissen und von manchen Dingen mehr wage Ahnung als wirkliches Fakten-Wissen haben, als wir wahrhaben möchten. Auch in der Beratung gilt für mich immer, dass ich nie eine Person einfach kategorisieren oder ganz komplett verstehen kann. Jeder kennt sich am besten, wie es kein anderer kann (ausser Gott) und ist zugleich darum sein bester Ratgeber. Ich kann als Berater helfen sich ein Stück selber zu helfen. Nie kann ich mir anmassen zu wissen, was das Beste für jemanden anderen ist.
Mein Verwandter war, wie erwähnt, der Wahrsagerei verfallen. Für jede grössere und kleinere Lebensentscheidung rief er ein Medium an und verprasste viel Geld dafür. Wie gesagt, belächelte ich dies anfangs, doch war verblüfft was diese Menschen an der anderen Leitung, alles über einen sagen oder wissen konnten, ohne dass man sie zuvor jemals gesehen oder gesprochen hatte. Meine Neugier war geweckt, schliesslich glaubte ich, dass es für alles eine plausible Erklärung geben musste, - doch ich fand keine, zumindest keine, welche in mein gängiges Weltbild passte. Die Esoterik ist sehr breit gefächert, da findest du für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis etwas. Und vieles was mit Esoterik verschrien ist, muss nicht wirklich «esoterisch» sein. Womöglich gibt es einfach noch keine Mittel dazu, es wissenschaftlich fundiert zu machen. Ich bin keine Expertin und das Wenige was ich erlebt habe, ist auch nur ein kleiner Ausschnitt von der Oberfläche eines Eisbergs. Von Tarotkarten legen, mit einem Medium telefonieren, das von irgendwelchen Geistern Nachriten für mich empfing, Bücher über Menschen die mit Toten sprechen bis Channeling, bin ich letztlich in einem Engelskult gelandet, bei dem du im Grunde Engel anbetest. Das was ich dort erlebte ist so unglaublich, dass ich einfach weiss, dass es eben mehr Dinge gibt als wir sehen, hören oder messen könnten. Ich brauchte keine offensichtlichen Beweise mehr, weil meine Erfahrungen und Erlebnisse dieses Wissen nun belegten. Ich weiss nun, dass die geistliche Welt definitiv existiert, denn Menschen die solche übernatürlichen Dinge erfahren sind nicht verrückt, ich war es ja auch nicht, zumindest für mein Empfinden und mein Umfeld. Aber sie sind Suchende, wie ich es eben auch war und darum offen für alle möglichen Einflüsse. Da habe ich gelernt wie einfach der Mensch zu steuern ist, wenn man ihn glauben lässt, er wisse Bescheid, macht es eben richtig oder in irgend einer Form besser als die andern. Ich kann dir nur sagen, dass ich selbst Karten legen und so Dinge über andere sagte, die ich nicht wissen konnte. Es war wie ein Spiel und ich dachte die Welt nun wirklich besser verstehen und mich mit dem Leben im Guten auseinandersetzten zu können. Man hat plötzlich einen Anker den andere nicht haben, für die täglichen Herausforderungen des Menschseins. Esoteriker sprechen ganz selbstverständlich über die geistige Seite des Menschen, über seine spirituellen Zugänge und Bedürfnisse. Der Mensch ist eben nicht nur Kopf und Verstand, es gibt mehr als die materielle Welt. Das ist ihr Vorteil und der grosse Nachteil, den die Wissenschaft nicht oder nur bedingt abdecken kann und will. Wer sich eine Weile mit Nahtoderfahrungen und paranormalen Phänomenen auseinandergesetzt hat, der kann vielleicht auch nachvollziehen, wieso Menschen denken könnten, dass es da noch mehr gibt, als unser sichtbares Leben. Und irgendwann habe ich mich ernsthaft gefragt: Wenn so viele Menschen religiös sind und an irgendeinen Gott glauben, über Jahrzehnte der Menschheitsgeschichte, ja selbst abgeschottete indigene Naturvölker und heute selbst die grosse Wissenschaft daran nicht so viel ändern konnte, wie immer behauptet wird, könnte da denn nicht vielleicht ein kleines bisschen was dran sein?
Es gibt Menschen, die brauchen keine konkreten Gründe, die Glauben aus Tradition, oder weil es einfach für sie stimmt. Generell muss man sagen, dass es sowas wie einen Gottesbeweis vermutlich gar nicht gibt. Darum, kann dieser Text nicht Gott hervor beweisen. Es gibt aber ein Netz von Plausibilitäten, wo Hinweise darauf schliessen lassen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es Gott gibt höher ist, als das es ihn nicht gibt. Was wahr ist und was falsch beinhaltet schon eine Glaubensgrundlage. Du wirst also mindestens gleich viele gute Pro- und Contra-Punkte finden, auf keiner der Seiten gibt es nur Idioten. Jedoch werden die Pro-Punkte rational betrachtet eher für einen Gott sprechen. Viele Atheisten treten mit dem Argument auf religiöser Glaube sei nachweislich Unsinn, weil er unlogisch ist und das stimmt so nicht.
Wenn wir uns einfach mal ansehen wie viel Menschen an sowas wie einen Gott glauben, sind das schon mal sehr, sehr viele, quer durch alle Kulturen und die ganze Menschheitsgeschichte. Religiosität hört übrigens nicht auf, wenn Menschen gebildeter sind, oder ein bestimmter wirtschaftlicher Fortschritt da ist. Es gibt natürlich einige die Atheisten werden, aber bei vielen ist das nicht der Fall. Durch alle Religionen hindurch finden wir die drei gleichen Punkte warum an einen Gott geglaubt wird:
Einerseits gibt Glauben an Gott Antworten auf Menschheits- / Lebensfragen (Woher kommen wir, wie ist die Welt entstanden, was kommt nach dem Tod, etc.). Da ist halt die Frage, ob man die nun glaubwürdig findet oder nicht.
Menschen machen religiöse Erfahrungen, haben spirituelle Eingebungen, Träume oder erleben kleine oder grosse Wunder durch Gebete. Das kann man nicht wegleugnen und das gab es schon immer, seit es Menschen gibt. Dafür brauchen wir eine Theorie.
Woher haben wir Menschen generell neben Tieren überhaupt solche Grundfragen nach Gerechtigkeit, Gut und Böse, oder nach Religion? Das will auch beantwortet sein.
Schauen wir uns an was die Argumente von den sogenannten «neuen Atheisten» auf diese drei Fragen sind:
Das was wir wissen können, sagen uns die Naturwissenschaften. So in etwa: Physik erklärt das Weltall und die Hirnforschung erklärt wer wir sind und alles darüber hinaus ist Hokuspokus.
Wenn es einen Gott gäbe würde das Leid gegen seine Güte, Ordnung oder Existenz sprechen.
Moral dient einem evolutionären Zweck. In einer Menschensippe funktioniert es besser, wenn es bestimmte Regeln gibt.
Religion ist aus einem personifiziertem Über-Ich (Psychoanalyse) entstanden, religiöse Erfahrung ist eher einer Störung gleichzusetzen.
Bekannt als solche neuen Atheisten sind z. B. Richard Dawkins. Er sprich in seinem Buch sogar von einem Gotteswahn. Es geht nun in diesem Text nicht darum all das genau zu wiederlegen, dafür gibt es genügend Forschungsliteratur. Doch im weiteren werden wir jeweils nur kurz auf die 4 genannten Argumenten der Atheisten eingehen.
Religiöse Störung
Also wenn wir im Sinne von Verrücktheit als Störung sprechen, ist es also fraglich wenn 5% der Menschheit (Atheisten) behaupten die anderen 95% (Gläubige) hätten eine Psychose. Das ist sehr kühn. Dieses Argument hätte besonders viel Gewicht wenn man sehen würde, dass das Leben bei diesen 95% nicht funktionieren würde, denn dass ist so bei geistig Kranken. Zumindest müssten sie eine bestimmte Lebensbeeinträchtigung aufweisen. Es gibt auch kein Hinweis drauf, dass die Menschen die ungläubig sind glücklicher oder erfolgreicher ihr Leben meistern würden. Im Gegenteil, es wurde sogar wissenschaftlich nachgewiesen, dass es eine Korrelation gibt zwischen Glauben und psychischer Stabilität. Oft lässt sich psychische Gesundung / Gesundheit in Verbindung mit einem Glauben beobachten. So arbeiten die Anonymen Alkoholiker ganz bewusst mit der Annahme eines höheren Wesens in ihrem 12-Schritte-Programm.
Moral dient einem evolutionären Zweck
Moral ist hier nur die eine Sache, hinzu kommt noch der menschliche Drang nach Wahrheit ist besser als Lüge. Der andere Aspekt ist die Evolution, die besagt, dass Arten sich anpassen können um zu überleben. Jetzt gibt es aber nun mal Dinge in der Moral, die dich dein Leben kosten können. Wenn man z. B. in einem Regime lebt und einem befohlen wird jemanden zu foltern, sonst wird man getötet, gibt es viele Menschen die sagen, lieber werde ich getötet, als dass ich jemanden foltere. D. h. der einzelne empfindet es als moralisch höher die Wahrheit zu sagen, als zu überleben. Doch dies spricht gegen das höchste evolutionäre Ziel, das Überleben der eigenen Art. Evolution kann sehr gut Triebe erklären, doch nicht Gewissens-Entscheidungen von Menschen. Moralische Gesetze gelten unabhängig von Entscheidungen. Es gibt z. B. keine Kulturen wo es gut ist feige zu sein oder Freunde zu betrügen.
Diese menschlichen Grundfragen, sind auch nicht nur moralische, sondern auch z. B. das Leben nach dem Tod. Wenn Evolution nun fitter macht für die Umwelt, wieso hat sie den Religion hervor gebracht? Das ist also fast ein Gegenargument.
Leid in der Welt
In Georg Büchners berühmtem Drama «Dantos Tod» sagt eine der Figuren: «Das Leid ist der Fels des Atheismus.» Solange also das Leid irgendwo in der Welt existiert, ist das hier ein Argument, dass es keinen Gott geben kann. Die Menschen der Literatur stellen das grosse Thema: Wieso verhindert der Gute Gott das Leid denn nicht? Die grosse Herausforderung dabei ist: Ob etwas gut oder schlecht ist, kannst du nicht in jeder Perspektive gleich beurteilen. Mann müsste am Ende der ganzen Geschichte stehen oder über ihr drüber um es richtig objektiv als ganzes beurteilen zu können. Das ist nicht zynisch gemeint. Es ist berechtigt und verständlich, wenn man durch schweres Leid geht, dass dann der Glaube an einen guten Gott schwieriger ist. Die Kunst ist, die eigene persönliche Erfahrung nicht mit dieser objektiver Bewertung zu verwechseln. Ob am Ende die Menschheit rückblickend feststellen kann ob es das wert oder nicht wert war, kann keiner von uns sagen. Als Kind finden wir vieles furchtbar ungerecht und die Konsequenzen überhaupt nicht nachvollziehbar. Doch aus Sicht des Erwachsenen sind die Geschehnisse überhaupt nicht böse, sondern vollkommen gerechtfertigt und sogar zum Wohle des Kindes in der Zukunft. Also aus unterschiedlichen Perspektiven, wird verschieden bewertet. Nun es gibt definitiv wirklich entsetzliches Leid in der Welt, das ist unbestreitbar, doch deswegen steht uns nicht zu sagen zu können, es gäbe keinen höheren Plan, das wissen wir nicht.
Dieses Thema hat aber noch eine andere Seite. Man könnte den Atheisten auch fragen: Was in der Welt hat dir den diese Sehnsucht nach Gerechtigkeit eingegeben? Nach ewigem Leben? Nach Wahrheit? Woher kommen diese Grundfragen, wenn wir nur Produkte der Evolution sind? Andere Tieren habe keine Moral wie wir sie haben. Da ist aber etwas in uns das sagt: Die Wellt sollte gut und gerecht sein! Sie sollte! Warum hadert unser Herz so damit, wenn wir nur höher entwickelte Säugetiere sind? Gerade der Atheist ist ja unfassbar empört, dass die Christen scheinheilig sind! Das es Kindsmissbrauch bei Priestern gibt. Zu Recht natürlich! Aber wir müssen ihn auch fragen: Wie kommst du denn auf die Idee, dass die Welt gerecht sein sollte, wenn doch das Gesetz der Evolution «der Stärkere überlebt» sich doch durchgesetzt hat?
Nun wie auch immer, wir müssen festhalten, dass also das Leid nicht zwingend gegen ein ordnendes Prinzip spricht.
Naturwissenschaften
Es gibt einen höheren Anteil an Atheisten unter Naturwissenschaftler im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung. Doch es gibt unter Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen keine Übereinstimmung über die Gottesfrage. Also wenn Naturwissenschaft als Beweis gegen einen Gott sprechen müsste, müssten doch mindesten 80-90% der Wissenschaftler überzeugte Atheisten sein, was aber nicht so ist. Es gibt durchaus sehr überzeugte Gottesgläubige unter berühmten Philosophen, Biologen, Astrophysiker, etc.
Das andere ist, das Naturwissenschaften insbesondere 4 Fragen nicht beatworten können:
Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?
Warum ist das Universum so wie es ist? Wohlgeordnet und das Leben möglich ist?
Warum gibt es überhaupt Leben?
Warum gibt es Bewusstsein (intelligentes Leben) und Geist?
Wir haben kein Gott der Lücken! Manche Atheisten sagen, dass man das zwar jetzt noch nicht erklären kann aber dann in ein paar Jahren sind wir so weit. Aber diese Lücken werden immer grösser! Vor 150 Jahren wussten man noch nichts von der Komplexität einer DNA. Da dachte man noch das erste Leben sei aus Schlamm entstanden, doch heute wissen wir, schon das erste Leben ist hochkomplex! Vor 120 Jahren ging man davon aus dass das Universum unendlich gross sei und unendlich alt. Doch heute gut vor 20 Jahren hat man den Urknall entdeckt, was wiederum eher für einen Schöpfer spricht. Es gibt viele solcher Beispiele. Auch was Darwin sich von der Evolutionstheorie erhofft hatte. Leider ist es bedeutend komplexer als er sich das erahnt hatte. Wir sind also überhaupt nicht nahe dran, dass letzte Puzzlestück zu finden, es wird eher immer komplexer je tiefer wir hinein gehen. Die Welt erklärt zu haben, hatte Newton schon geglaubt! Die Newton’sche Mechanik ist eine vollständige Weltbeschreibung und jetzt haben wir die Quantentheorie, die alles viel komplizierter macht und sehr weit davon entfernt ist so simpel zu sein wie die Newton’sche Mechanik.
Eigentlich müssen wir schauen auf welche Art von Fragen gibt Naturwissenschaft den Antworten? Auf Fragen die mit der Natur zu tun haben! Sie hat also keine Antwort auf Fragen, die nicht mit der Natur selbst zu tun hat. Also die Frage «Woher kommt die Natur?» kann sie nicht beantworten. Die Frage «Woher kommt überhaupt alles?» kann keine Frage der Naturwissenschaften sein. Naturwissenschaft beginnt erst wenn es schon überhaupt etwas natürliches gibt.
Wie könnte ein Theistisches Argument (pro Gott) aussehen?
Der Glaube an Gott ist eine logische und ausreichende Antwort auf die 4 oben genannten Fragen, welche die Naturwissenschaften nicht beantworten können (nicht zwingend, aber einfach und elegant) und die zwei weiteren:
5. Warum haben Menschen moralische Fragen und suchen nach Sinn, Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Schönheit?
6. Warum gibt es religiöse/spirituelle Erfahrungen?
Wir müssen dazu auch sagen, dass der Atheismus nicht nur keine Antworten zu diesen Punkten hat, er hat auch nicht mal eine Theorie wieso wir diese Fragen überhaupt haben. Deshalb ist er nicht gerade überzeugend. Damit ist aber Agnostizismus nicht eigeschlossen, der besagt, dass gewisse Fragen einfach nicht beantwortet werden können.
Naturalismus
Naturalismus ist die weit verbreitete Annahme, das Naturwissenschaft auf alle Fragen eine Antwort hat. Früher glaubten die Menschen an Gott, heute glauben wir es besser zu wissen. Man denkt die Naturwissenschaft ist wie ein Puzzle zu lösen, das in ein paar Jahren fertig sein wird. So wie der Mathematiker Pierre-Simon Laplace zu sagen pflegte: «Gott? Eine solchen Hypothese brauche ich nicht (mehr)!» Diese Annahme ist mehr als verständlich, da die Naturwissenschaften wirklich beeindruckend erfolgreich sind! Ohne sie wäre uns heute sehr vieles nicht möglich! Es ist also sehr verständlich auf ein Fundament zu bauen, das man nachweisen kann und nicht auf Menschheitsgeschichte, wo man nicht dabei war. Nun wie arbeitet denn Wissenschaft?
Ein Bsp. Ein Kind spielt und fällt in einen Brunnen. Wie konnte das passieren?
Wissenschaft sagt dazu: Gravitation, Newton’sche Fallmechanik. Mit der Frage kann aber auch gemeint sein: Wieso war da kein Geländer angebaut? War das Kind unachtsam? Hat es eine Störung, war es krank? Wurde es geschubst?…etc. Auf solche Fragen hat Naturwissenschaft im ersten Schritt keine Antwort, sie erklärt lediglich ein Sachverhalt. Sie arbeitet nämlich dann am besten wenn sie zählt und misst. Sie abstrahiert immer vom ganzen Leben, nimmt nur einen Sachverhalt heraus und untersucht ihn in einer Momentaufnahme. Sie sucht sich nur eine Frage heraus und beantwortet sie. Darin ist sie extrem gut. Je globaler sie aber Theorien baut, desto spekulativer wird sie. Deshalb sind Theorien nicht einfach nur Erkenntnisse. Theorien sind Modelle, sie können eine Zeitlang funktionieren bis eine neue Theorie sie ablöst. Deshalb ist der Glaube, dass Naturwissenschaft eines Tages alles erklären könnte – Ideologie. Denn Naturwissenschaft kann niemals auf alle Fragen Antworten geben.
Ein Bsp.: Ein Wissenschaftler findet einen uralten Text. Er stellt fest es ist Sanskrit und es wurde von jemandem geschrieben. Jetzt könnte ein anderer Wissenschaftler kommen und sagen: Das soll ein Autor geschrieben haben? Beweise mir das! Lass es mich untersuchen und dann schaue ich, ob ich einen Autor finde. Ich untersuche die schwarzen Partikel der Tinte oder das Papier, doch da ist kein Autor drin. Wieso sollte die Schrift überhaupt eine Bedeutung haben, das bilden sie sich doch nur ein! Was man aber naturwissenschaftlich sagen kann ist, es besteht aus Kohlenstoff und nicht aus einem Autor!
Und das stimmt ja tatsächlich! Es ist nicht die Aufgabe des Chemikers, Biologen oder Physikers zu sagen das sind Buchstaben, sie haben Bedeutung und es stammt von einem Autor, der das geschrieben hat, das wäre eine andere Frage. Selbst eine komplette Beschreibung der physikalischen Welt, wie die Moleküle funktionieren und was es für Atome gibt, erklärt nicht mehr wie diese eben beschriebene Untersuchung der Kohlenstoffpartikel. Der Naturwissenschaftler als Mensch müsste zurück treten und fragen: Was bedeutet das? Warum ist das so? Aber es bleibt dabei, der Autor lässt sich niemals in der Tinte finden. Und genauso wenig kann der Naturwissenschaftler einen naturwissenschaftlichen Beweis dafür finden, dass es Wunder oder Gott gibt.
z. B. Es gab einmal einen Fischer und der hat versucht alle Lebewesen zu erforschen, die es im Meer gibt. Deshalb hat er ein Netz ausgeworfen und er hat auch ganz vieles gefangen, Fische, Quallen, Seesterne, Krebse, etc… Dann machte er die erste Meeresbiologische These und sagt: Alle Lebewesen im Meer sind grösser als 2 cm. Aber was er nie gemacht hat war die Grösse seiner Netzmaschen nachzumessen. Mit diesem Netz kannst du nur Dinge fangen, die grösser als 2 cm sind.
Mit einem Naturwissenschaftlichen Netz wirst du nur naturwissenschaftliche Fragen beantwortet bekommen und das ist auch ok. Selbst wenn alles über Urknall, Evolution und das Leben bewiesen wäre, würde immer noch die eine gigantische Frage unbeantwortet bleiben, nämlich die nach dem WARUM?
Es ist wie wenn man fragen würde «Woher komme ich?» und als Antwort bekäme: Du warst mal eine kleine Zelle im Bauch deiner Mutter und dann bist du gewachsen. Ja das ist eine Kausalkette, eine Beschreibung des Wie, aber erklärt noch nicht das Warum. Man muss also sehen, dass man nur mit einem gewissen Set an Methoden nur bestimmte Antworten finden kann.
Viele Naturalisten verwechseln methodischen Atheismus mit dogmatischem. Methodisch bedeutet: ich untersuche wieso dieses Element mit jenem reagiert. Da kannst du nicht auf die Antwort kommen «Gott hat das gemacht». Wenn du Naturwissenschaftler bist musst du davon ausgehen, dass du das naturwissenschaftlich erklären kannst. Methodisch heisst aber nicht ideologisch. D. h. ich versuche alles immer mit natürlichen Ursachen zu erklären. Aber derselbe Naturwissenschaftler geht abends heim und seine Frau fragt ihn: Liebst du mich noch? Und er antwortet: Lass uns erst mal eine chemische Versuchsreihe anordnen. Nein wird er nicht! Es gibt nun mal andere Fragen in seinem Leben, die er anders beantworten wird. Es gibt 1000 solche andere Fragen in unserem Leben die die Naturwissenschaft nicht beantworten kann. Gerne bezeichnet die Naturwissenschaft solche ihr unbeantwortbaren Fragen auch als sinnlos oder irrelevant, doch genau das ist Unsinn und dogmatisch.
Die Naturalisten sagen ja, die Naturwissenschaft kann alles erklären. «Nur naturwissenschaftliche Sätze sind wahre Sätze.» Doch genau dieser Satz ist in sich nicht naturwissenschaftlich sondern philosophisch. Der lässt sich nicht beweisen, es ist ein religiöser Satz, ein Glaubenssatz. Deshalb wiederspricht sich hier der Naturalismus selbst! Wenn er wahr ist, ist er nicht wahr! Selbst wenn er wahr ist, braucht man zumindest nur einen Satz an den man fest glaubt. Oder man sagt alles was wir wissen können ist Naturalismus und zu allem drüber hinaus sagen wir nichts. Aber das wäre Agnostizismus: Über das was ich nichts sagen kann schweige ich. Naturalismus sagt aber darüber hinaus gibt es kein Verständnis und das stimmt so nicht! Nur z. B. die Zahl Pi. Es gibt keine chemisch oder physikalische Versuchsreihe, die die Zahl Pi erklärt. Dazu bräuchtest du eine andere Art von logischer Beweisführung, nämlich eine Mathematische.
Der Philosoph Thomas Nagel hat intensiv über das nachgedacht und er ist weder Christ noch spezifisch Theist. Er hat ein Buch geschrieben «Geist und Kosmos – Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie falsch ist». Das Buch hat Entsetzenschreie ausgelöst weil es sagt: Leute ist seid ernsthaft der Meinung der menschliche Geist/Verstand untersucht das Universum und kommt zur Schlussfolgerung es gibt keinen Geist. Aber das ist das was der Materialismus sagt, nämlich, dass es nur Materie gibt. Materialisten benützen ihren Geist um zu sagen, es gibt keinen Geist. Evolutionisten sagen halt, dass es vorher kein Bewusstsein gab, aber jetzt gibt es ihn, ja aber WARUM ist das so? Warum verhalten sich alle Moleküle gleich? Warum gibt es Naturgesetze? Selbst wenn der Mensch evolutionsbedingt aus Dreck entstanden ist, wie bitte ist denn dass Möglich, dass das Universum, dass dümmer ist als wir uns hervorbringt? Die Wissenschaft kann nicht beschreiben wie sich etwas anfühlt, denn das kann nur ein Geist. Subjektives Empfinden ist Teil unserer Welt, Naturwissenschaft ist immer eine Aussenperspektive, die kann das nicht beschreiben. Es gibt Atheisten die sagen, unser Geist reagieren nicht auf Wahrheit, sondern wir haben von den Affen gelernt oder es hat sich durchgesetzt wie wir miteinander umgehen sollen. Dann gibt es also keine Wahrheit, es gibt nur Fitness, also Überleben. Wenn wir also nur höher entwickelte Säugetiere sind, die überlebt haben, dann können unsere Sätze nicht wahr sein. Dann ist hinter unserem Denken nichts dahinter. Oder sage gleich es gibt sowas wie Wahrheit, aber woher kommt die? Wir Menschen finden logische Gesetze vor, die nicht nur in der Natur sind. Z. B. der gleiche Satz kann nicht gleichzeitig wahr und falsch sein. Es gibt nicht nur Materie, es gibt Geist, der überlegen kann. Die entscheidende Frage ist woher kommt er?
Universum
Nun kommen wir zu der Behauptung: Was anfängt zu existieren hat auch eine Ursache – von nix, kommt nix.
Ein Bsp.: Wenn wir in den Wald gehen, dort ein Ball auf dem Weg finden und wir fragen: Woher kommt der? Antwort: Der existiert einfach, ist einfach da. Vorher nicht, aber jetzt schon. Das würde uns wohl nicht als Antwort genügen. Auch nicht wenn der Ball so gross wie die Erdkugel wäre.
Das Universum mit Raum und Zeit kam nachweislich kosmologisch mittels Urknall ab einem bestimmten Zeitpunkt in die Existenz. Es war und ist nie unendlich gewesen, hatte also irgendwann mal einen Anfang. Die Frage ist jetzt nur: Woher kam der Urknall? Der «Zufall» ist eine gängige Erklärung. Doch ist es echt der Zufall der ein eine Erde unter extrem exakten Anforderungen mit Sonne-, Mond-Abstand so zufällig hervorbring, dass darauf Leben möglich ist? Es gibt zwei Theorien die dem entgegentreten:
Theorie der Multiversen: Es gibt unzählig viele, unseres ist das einzige das wir kennen, oder übrig geblieben ist. Aber woher kommen denn die?
Oder Gott. Nur wenn Gott alles geschaffen hat, wer hat den Gott geschaffen? Woher kommt Gott?
Da man immer nach dem woher kommt den etwas. Das führt leicht zu der Annahme, dass wir bei unendlich landen. Wenn wir annehmen es gab unendlich viele Ereignisse bzw. Zufälle, die dazu führten, das die Welt nun so ist, wie wir sie vorfinden. Können wir immer noch fragen: Wie viele Ereignisse brauchte es denn für diese unendlichen Ereignissen? Unendlich hoch Unendlich?! Unendlich ist so eine Sache – sie funktioniert mathematisch, aber im realen Leben wird es schwierig damit, gerade bei Kausal-Ursachen. Gerne sagt man auch, dass Universum hätte sich selbst verursacht. Aber damit sagt man: Es war da, bevor es da war. Das macht auch keinen Sinn. Das Universum begann also irgendwann mal zu existieren. Wir würden auch nicht behaupten, dass ein Baum, der irgendwo gewachsen ist, keine Ursache hätte.
Stephan Hawking und andere berühmte Wissenschaftler sagen, das Universum sei aus dem Nichts entstanden. Doch wenn wir uns anschauen, was sie unter «Nichts» verstehen, ist es nicht wirklich nichts. Z. B. gab es möglicherweise Quantenschwingungen im Vakuum. Aber woher kämen den die? Und wie sollte denn aus Nicht-Materie letztlich Materie entstehen. Ich kann Holz verbrennen und es entsteht Energie, aber aus der Energie, kann ich kein Holz machen. Oder?
Warum gibt es überhaupt etwas und nicht (vielmehr) nichts? Gottfried Wilhelm Leibniz
Im gleichnamigen Titel der zeit-online schreibt der Autor Christoph Schrader als Schlagzeile: «Eigentlich dürften wir gar nicht existieren. Materie und Antimaterie hätten sich nach dem Urknall gegenseitig auslöschen müssen. Dennoch gibt es die Welt – und in ihr suchen Physiker heute fieberhaft nach der verlorenen Antimaterie.»
Es ist ein Thema, das Menschen bewegt. Das nun aus dem Nichts nicht einfach nichts kommt, liegt wohl einfach daran, dass da jemand oder etwas ist, das was verursacht hat. Das lässt sich einfach nicht widerlegen.
Nun haben wir nicht nur das Problem wie das Universum entstanden ist, es ist ja auch unter ganz bestimmten Umständen entstanden. In der Wissenschaft spricht man von «kosmologischer Feinabstimmung» und darüber wird heftig diskutiert. Das Schwierige dabei ist, dass das Universum von Beginn weg ganz spezifischen Gesetzen folgt (u. a. kosmologische Konstante, Expansionsrate). Als der Urknall erfolgte, dehnte sich das Universum nicht einfach irgendwie aus, sondern mit einer ganz präzisen Geschwindigkeit. Und wäre diese zu 1027-stel (!) anders gewesen, wäre das Universum in sich zusammen gefallen oder es hätte sich zu schnell ausgedehnt, so dass die Entstehung von Sternen gar nicht möglich gewesen wäre. Interessant ist auch der Zusammenhang von der Elektrostatischen und der Magnetischen Anziehungskraft. Wenn die nur absurd minimal anders wäre, gäbe es keine Moleküle! Etc… Zu diesen einzelnen Argumenten wird gross diskutiert, aber wenn man sich das alles als ganzes vor Augen führt und man sieht das es, wenn es nur ganz wenig anders wäre, keine Sonne oder Kohlenstoff, sprich kein Leben, sondern womöglich nur Nichts gäbe; da ist «Zufall hoch unendlich» absolut keine Option mehr!
Gerade auch die Frage wie aus toter Materie Leben werden konnte hat zum Teil die seltsamsten Antworten, z. B. Abiogenese. Nach Wikipedia: Chemische Evolution, eine moderne Hypothese zur Entstehung organischer Moleküle aus anorganischen Molekülen. Es ist die Ursuppen-Theorie. Man hat ev. die möglichen Umweltbedingen (geologischen Voraussetzungen) gefunden, wo die Entstehung komplexer Moleküle beobachtet werden kann, die für biologische Abläufe nötig sind, jedoch aber noch keine Bildung eines lebenden Systems zeigen. Oder die frühere Definition: Spontanzeugung, Urzeugung, die veraltete Annahme, dass Lebewesen aus zuvor unbelebter Materie entstehen können. Man glaubte das die kleinste Urzelle sich aus verschiedenen Proteinen zusammenschloss und so das Leben entstand. Damals wusste man noch nicht, dass selbst die kleinsten Organismen schon hochkomplex sind. Wenn man sich die kleinste Zelle mal anschaut, die ein Billionstel Gramm schwer ist: Sie ist wie eine Mikro-Miniaturfabrik mit tausenden brillanten Teilen einem Mikromolekularen-Maschine, die insgesamt aus 100 Mia. Atomen besteht, die an der exakt richtigen Stelle sitzen müssen. Und damit weit komplizierter als jede je von Menschenhand gefertigte Maschine (Genetiker Michael Danton). Leider sind die alte und moderne Abiogenese noch nicht auf die Spur des Lebens gekommen.
Das ganze wird auch nicht durch die Tatsache vereinfacht, dass jedes Leben eine DNA oder RNA in sich birgt, die ein kodiertes System in sich birgt. Da ist Bedeutung drin! Und über Stoffwechselprozesse (Transkription, Translation) wird diese so abgelesen, dass es Anweisungen geben kann für weitere Körperprozesse. Das ist auch beim einfachsten Bakterium so! Diese Code müsse ja spontan ohne äussere Einwirkung entstanden sein. In einer Ursuppe z. B. Das überzeugt manche, manche auch nicht.
Und so blicken wir auf das Universum und manche sagen, dass hätte die Evolution gemacht oder die Naturgesetze, aber Entschuldigung, die Evolution macht gar nichts, auch nicht die Natur. Die Natur hat sowas wie Naturgesetze und Evolution hervor gebracht, aber das spannende ist ja, wieso verhält sie sich so, wie sie sich verhält? Ein Phänomen benennen zu können und zu sagen das ist z. b. halt Gravitation und festzustellen es passt in ein physikalisches System, ist nicht das gleiche wie erklären zu können warum es überhaupt da ist.
4. Fazit
Nun wenn wir wieder zurück zu den Multi-Universen-Theorie kommen und uns anschauen woher kommt das Universum, erklärt sich das gleich selbst: von anderen Universen. Es ist nun zufällig das einzige das Leben hervorgebracht hat. Das ist eigentlich eine Erklärung, die sagt: Ich weiss nicht woher es kommt, aber ich nehme an dass es schon immer irgendwelche Universen gegeben hat und unseres ist einfach das einzige das überlebt hat. Naja. Es zeigt eigentlich nur wir dramatisch gross das Problem ist, das Universum zu erklären! Es ist eine reine Hypothese und der Versuch der logischen Schlussfolgerung auszuweichen, dass es da zumindest mal für den Beginn einen Schöpfer geben müsste.
Aber eben, woher kommt denn dieser Schöpfer? Woher kommt Gott? Physikalische Objekte haben Kausal-Ursachen. Unser Körper hat eine Kausalursache, eine biologische. Unsere Seele, unser Geist? Die Rede ist jetzt nicht von der Formung sondern vom Ursprung. Nicht-Physikalische Objekte haben nicht notwendigerweise Kausal-Ursachen. Kausal-Ursachen haben Dinge die anfangen zu existieren. Jetzt gibt es aber solche Dinge die nicht einfach begonnen haben zu existieren. Wer hat den z. B. die Zahl 3 gemacht? Man hat die irgendwann mal beobachtet und dann benannt/definiert, aber die Zahl 3, 4, oder 5 hat es deshalb schon vorher gegeben. Das sind Dinge, die wir nicht ändern können, aber wir finden sie vor. Sowie die Gesetze der Logik, die hat auch kein Mensch entworfen, nur irgendwann mal entdeckt. Es gibt Dinge die sind einfach, die brauchen keine Kausal-Ursachen, sie gehören nicht zu der Klasse der physikalischen Gegenstände. Es gibt wahrscheinlich kein Theist, der behauptet das Gott ein physikalische Gegenstand sei. Deshalb bräuchte Gott eigentlich auch keine Kausal-Ursache. Es gibt wie kein Grund anzunehmen das er zu einem bestimmten Zeitpunkt entstanden sei, so wie die Kreiszahl Pi schon immer existiert hat. Gott ist notwendiges Sein, doch damit ist noch nicht bewiesen, dass es ihn gibt. Aber wenn es ihn gibt ist die Frage sinnlos woher er kommt, dann ist er selbst die Antwort darauf, wenn er der Anfang von allem Sein ist, wenn er das Sein in sich hat. Das wäre kein logische Wiederspruch. Auch wenn du nun sagt das Dinge wie eine Mathematische Zahl kein Universum hervorbringen kann, stimmt das, aber ein unsterblicher Geist könnte es ohne weiteres. Wir wissen auch nicht woher Menschlicher geist kommt. Wir finden ihn vor und der Mensch hat ihn und wir können reagieren auf das Wahre. Und einfach zu sagen im Universum gibt es keinen Geist, aber in uns schon ist nicht sehr überzeugend. Und warum soll es nicht eine Person geben, die Geist ist, die nicht materiell ist und alles erschaffen hat. Es gibt keinen Grund es nicht anzunehmen. Die Annahme eines Schöpfers ist die vollständige Erklärung auf die (die drei zu Anfang dargestellten Punkte) Antworten auf Menschheits- / Lebensfragen, würde übereinstimmen mit den religiöse Erfahrungen und die perfekte Antwort warum wir Menschen überhaupt diese Grundfragen haben. Es wäre also durchaus eine plausible Lösung.
Dann müsste man vielleicht noch fragen, welche Art von Schöpfer müsste das denn sein? Nun das er ein Universum hervorbringen kann, müsste er ziemlich mächtig, intelligent und selbst nicht verursacht sein. Wenn er ja selbst verursacht wäre, hätt er ja wieder ein Schöpfer, wir sprechen hier jetzt nicht von einem Zwischen-Gott. Also diese Annahme ist in sich vollständig logisch, es ist nur so, dass es uns an irgendeiner Stelle kratzt. Es gibt Menschen die tief drin Anstoss nehmen mit dieser Annahme und das liegt womöglich daran, dass wenn es einen Schöpfer gibt, dann hat er was mit meinem Herzen zu tun und dann will er was von mir. Die Rede ist von der Moral oder den moralischen Gesetzen, von Gut und Böse. Wir beobachten in der Natur, dass es Naturgesetze gibt, d. h. die Moleküle tun nicht einfach was sie wollen. Wir Menschen haben auch eine Moralisches Gesetz, auch Atheisten haben es. Der Atheist sagt vielleicht: Für die einen ist das richtig, für die anderen das. Aber es gibt keine Kultur wo es ok ist Kinder zu schänden, das würde er bejaen und sich somit also widersprechen. Wenn man fragt ob man selbst der Meinung ist sich selbst immer nach dem moralischen Gesetz zu verhalten, würde jeder wahrhaftige Mensch verneinen. Dann ist das interessant, denn wir Menschen sind die einzigen im Universum, die demnach nicht immer das tun, was das Gesetz verlangt. Wir können Rebellieren. Das ist das was die Bibel meint, wenn sie damit sagt, dass die Weigerung des Menschen sich nach Gott auszurichten, so der Wurm in die ganze Schöpfung kam und damit Leid und Schmerz und alles Mögliche durcheinander brachte. Das ist möglich! Wenn du dir nur ein Uhrwerk anschaust, wo nur ein Rad sich anders drehen muss um die ganze Konstellation ausser Gefecht zu setzen. Bisher sind wir Menschen die einzige Spezies, mit einem Neocortex, der unabhängig denken und wählen kann. Wenn die Annahme mit Gott stimmt, ist genau das, dass Gravierende wenn der Mensch falsch wählt. Das Christentum lernt genau das, aber das Gott selbst Mensch wurde und so den grossen Rettungsplan injiziert hat um das «Uhrwerk» wieder zum Laufen zu bringen und eines Tages auch wieder laufen wird. Aber es kann sein, dass Atheisten sagen, dass Christen es einfach nicht wahrhaben wollen, dass wir einfach nur vergänglich sind und trösten uns mit dem Gottes-Gedanken. Und gleichzeitig sagen sie, wir machen uns das Leben so schwer mit unserer Sexualmoral, ect., alles wäre doch gut. Doch da muss man fragen, nun was denn jetzt? Soll die Annahme eines Gottes mich nun trösten oder traurig machen? Die Antwort ist dann meist ein «irgendwie beides». Genau das Wissen das es Gott gibt, schenkt eine unglaubliche Befriedigung auf diese Menschlichen Bedürfnisse der zu Anfang genannten Punkten, ABER es fordert eben auch etwas! Die Frage ist ja, wenn dieser Schöpfer das ganze Weltall eingerichtet hat und mich erschaffen hat, was will er dann von mir? Und diese Annahme, dass es über einen jemanden gibt, der einem sagen könnte, wie man leben soll ist für unser Ego nicht so leicht zu packen. Und die Unterstellung liegt im Raum, dass viele Menschen die nicht an Gott glauben (wollen), gerade aus diesem genannten Grund nicht an ihn glauben (können). Dass es da eine Instanz gibt die mir direkt in meinen Alltag reinreden könnte, gerade eben wie man leben soll, der sich so unverblümt für mein für mich interessiert, geht vielen zu weit! Er sagt das er mich liebt und hat die Frechheit und keine Skrupel, das wirklich so zu meinen! Er wird so zu einer Autoritätsfigur und gerade wenn wir nicht so gute Beispiele von Autoritäten in unserem Leben hatten, dann war da viel Verletzung, Leid und Schmerz, wenn da einer in unser Leben rein redete. Das sind das eigentliche Thema unserer Herzen, warum wir uns eine Welt vorstellen wollen, die ohne Gott ist. Aber wir können die Tatsache leider nicht ignorieren, das 95% der Menschheit die richtige Intuition hat, dass es da einen Gott geben muss. Wir können mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Gott nicht stichhaltig beweisen. Aber wenn du mit offenem Herzen an die Sache gehst, wirst du irgendwann mit der Frage konfrontiert werden, ob du überhaupt mit der absoluten Wahrheit konfrontiert werden willst? Wenn einer dann sagt: ich will die Wahrheit mehr als alles andere! Dann wird er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Gott finden. Aber auch dann wird er nicht beweisen können, dass er ihn gefunden hat. Ein sehr berühmter Atheist Antony Flew war so einer, der irgendwann seine Meinung radikal geändert hat. Er hat festgestellt dass es das naheliegendste sein muss, dass es Gott gibt. Und er ist nur zu dieser Tatsache gekommen, weil er gesagt hat, dass er dort hingehen wird, wo die Evidenz (Unbezweifelbare) ihn hinführt. Es ist aber nicht so das einfach die Annahme von irgendeinem Gott rettet, denn im Namen von Gott wurden schon die entsetzlichsten Dinge gemacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass es der Gott der Bibel ist, das es Jesus Christus ist der Menschen rettet, auch der Gott ist, der das Universum gemacht hat, ist zwar nicht das jetzige Thema, aber meine persönliche Meinung.
Das führt zur Annahme das es einen Schöpfer gibt, der nicht nur die Naturgesetze verursacht hat, sondern auch unser moralisches Gesetz.
Als ich Christ wurde war es eine grosse Angst von mir, dass mich Gott vielleicht nach Afrika schickt um zu missionieren. Du musst wissen, dass ich mir das Christentum niemals freiwillig ausgesucht hätte, wenn ich nicht zu der Überzeugung gekommen wäre, dass Jesus die Wahrheit ist. Wie C. S. Lewis teile ich die Meinung, dass die Geschichte von Jesus in der Bibel schon sehr abstrus klingt für Menschen nach dem 20. Jh., wenn man sie ohne persönliche Gottes-Erfahrung oder Hintergrundwissen liest. Ich kann die Menschen die von Jesus behaupten, er sei einfach ein sehr weiser Mann gewesen, nicht wirklich verstehen, wenn sie ihn nicht als den Messias ansehen. Jesus sagte er sei Gott! Kein weiser Mann würde meiner Meinung nach von sich behaupten Gott zu sein, beziehungsweise er sei der einzige Weg zu ihm. Auch so eine Aussage hat im Allgemeinen nichts mit Weisheit zu tun.
Ausserdem tat er solche Dinge wie Wunder. Wären wir da nicht eher bei einem gruseligen Hexer oder so? Doch wozu sollte Jesus sagen das er Gott ist? Er wusste mit Sicherheit, dass die Menschen sich Gott spektakulärer vorgestellt hätten, als in einer Gestalt eines Menschen (was er ja auch ist so nebenbei) und dann noch nicht mal als König oder so, sondern als normales Baby im Stall zu Welt kam. Er hat sich sein Menschsein nicht vereinfacht, obwohl er es gekonnt hätte. Nun entweder wäre das sehr dumm, mit menschlicher Begrenztheit betrachtet oder einfach sehr edel im Sinne von göttlicher Grösse und einer Überlegung. Er tat das ja nicht einfach so, wie wir weiter erfuhren. Wenn du das Evangelium kennst weiss du weshalb. Wenn wir zuvor Jesus Aussage also ernst nehmen wollen, haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder er unterliegt möglicherweise einer Krankheit aus dem schizophrenen Formenkreis, war also in einem psychotischen Schub, oder er ist wirklich Gott. Die Wahrscheinlichkeit lehrt uns in Bezug auf Menschen dass er eher schizophren gewesen sein musste und nicht Gott. Nun er hat aber keine weiteren Anzeichen eines psychotischen Schubs, zumal man nicht von Schüben sondern einer konstanten Überzeugung reden muss. Er scheint ansonsten generell nicht «ganz normal menschlich» gewesen zu sein, er verhielt sich nämlich niemals moralisch untadelig, obwohl er sehr rebellisch war für die damaligen gesellschaftlichen Erwartungen, zumindest ist uns nichts anderes überliefert. Er sprach wirklich viele weise Worte, verbündete sich nicht mit den besserwisserischen Gelehrten, kritisierte sie sogar, und tat nach den Überlieferungen Wunder und Heilungen. Ein seltsamer Kauz also, so meiner Meinung nach, wenn man nicht live dabei gewesen war.
Johannes 14, 6: Sagt zu ihm Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater ausser durch mich.
Jesus sagt also er ist die Wahrheit. Niemand in all den Religionen unserer Welt ist so dreist das von sich zu behaupten. Auch kein anderer Gott schien sich auf die Gestalt des Menschen herabzuwürdigend. Er ist der einzige Gott der sich mit den Menschen ernsthaft auseinander zu setzten scheint. Wir als Menschen sind ihm nicht egal. Und ich sage dir auch, er ist der einzige Gott der dich je fragen wird, ob er dich lieben darf! Er ist höflich, er setzt sich nicht über unseren Willen hinweg, er achtet unsere Meinung, auch wenn die nicht gut gesinnt ist. Ist das nicht interessant? Und was tun die Menschen mit Jesus? In der Bibel lesen wir: Zuerst bestaunen sie ihn, laufen ihm scharenweise nach, lassen sich heilen - und dann bringen sie ihn um. Was sagt uns das? Möglicherweise, dass sich der Mensch nach einer Leitung, einer Orientierung ausstreckt, nach Wahrheit, nach sofortiger Heilung, aber wehe die Wahrheit konfrontiert ihn mit sich selbst! Der Mensch mag es nicht wenn er sich nicht selbst seine Götzen oder Wahrheiten und Werte aussuchen kann. Wehe da kommt Gott, kritisiert mich und sagt von sich: «Ich bin die Wahrheit, du kannst sie dir nicht einfach aussuchen!» Das passt uns nicht, nein wir wollen selbst Herr unserer Lage sein, unsere Werte definieren, nach unserem Gusto, wer will schon Regeln von anderen, wenn man sich selbst welche geben kann, die wir nicht merken und es Freiheit nennen können? Wenn wir dann untergehen, darf Gott uns schon lieb haben, heilen und ja vielleicht auch retten, aber wehe ich müsste mich ihm unterordnen! Das will ich nicht, nein will ich nicht.
Nun genau da bin ich stehen geblieben eine ganze Zeit lang. Ich haben mich von Gott lieben und heilen lassen, aber mit der Demut habe ich wirklich gekämpft. Ich bin wirklich sturköpfig und habe was rechthaberisches, bzw. musste ich mich selbst wissen lassen, dass mein Denken richtig ist, weil ich nicht auf dem falschen Weg sein wollte. Nun ja wer will das schon, aber mir war Wahrheit und «das Richtige tun» wichtig, wenn auch nur unbewusst. Mir imponieren auch heute noch Menschen die viel Wissen wie ein wandelndes Lexikon, dass würde ich auch gerne, aber ich war nie gut darin mir Dinge ganz genau merken zu können, so pingelig genau. Da blieb oft ein Raum für Spekulation, auch heute noch. In diesem verirrte ich mich manchmal. So schön es auch ist querdenken zu können, offen zu sein für fast alles, so schwierig ist es dann auch, nicht die Orientierung zu verlieren, zu wissen was man will und was nicht, was man noch glauben soll und was nicht. Dieses Vertrauen in mich selbst, hatte ich nie. Ich wollte wissen wer ich denn bin als Mensch und was ich hier soll auf auf diesem Planeten Erde, irgendwo in dieser gigantischen Milchstrasse.
Vor ein paar Jahren hatte ich eine sehr schwierige Zeit hinter mir mit sehr viel Unglück und Unruhe. Damals litt ich stark unter der Scheidung meiner Eltern. Unsere Familie zerfiel Stückchenweise, was meinen Vater zeitweise in die Depression trieb, meine Mutter in die Magersucht und meinen Bruder in die Drogenszene. Überfordert mit der Welt und dem Frau werden, als 15-Jährige, machte ich einen Suizidversuch, der zum Glück scheiterte! Ich kam in eine Klinik und fühlte mich dort vom ersten Tag an unverstanden. Dazu kam, das ich von den Psychopharmaka übergewichtig wurde. Die schnelle Gewichtszunahme und der Druck einen schlanken Körper haben zu müssen für ein bisschen Anerkennung, setzten mir stark zu. So beschloss ich mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Nach dem stationären Aufenthalt setzte ich die Medikamente ohne das Wissen der Ärzte ab und entwickelte eine sehr schwere Essstörung. Sie war jedoch sehr effektiv und darum mein Halt, meine heimliche Leidenschaft! Sie verhalf mir dem Druck der Umwelt gerecht zu werden! Einen schlanken Körper zu haben, für die Schule zu lernen, den Druck der Lehrstellensuche auszuhalten, Jungs kennenlernen, die ersten sexuelle Erfahrungen zu sammeln, einen schlimmen Missbrauch zu überwinden, 13x umzuziehen, den Verlust von Freunden, Familie und Zugehörigkeit zu verkraften, neue Stiefväter und Partner meiner Eltern, Fremdbestimmung und alle Selbstzweifel nur mit meinem Äusseren kompensieren zu können. Doch es war ein sehr harter Preis! Meine Tage drehten sich neben Alltagsstress um Therapien, Selbstkontrolle, Heimlichkeit, Hungern, Kontrollverlust, Selbsthass, Ekel, Fressanfälle und Kotzen; das High-Gefühl danach wenn man völlig erschöpft auf dem Bett liegt und merkt wie sich der eigene Körper wieder wirklich anfühlt. Mit der Bulimie versuchte ich also eine unglaublich tiefe Leere in mir zu füllen! Durch die Sucht hatte ich aber bisher all das Schwierige im Leben überstehen können, was es darum für mich unmöglich machte sie zu verlieren. Sie war die einzige Konstante in meinem Leben.
Mit Müh und Not schaffte ich meinen Lehrabschluss, doch ich war noch nicht bereit für die Berufswelt. Mit meinen geringen Selbstwertgefühl und der Hoffnungslosigkeit eine Anstellung zu finden, fiel ich in ein weiteres Loch und meine Bulimie verunmöglichte mir erneut “normal” zu leben. Doch ich wollte nicht aufzugeben! Da ich nun schon erwachsen war, durfte ich selbst über mich entscheiden. So organisierte ich mir nach einem weiteren Klinikaufenthalt eine neue Ausbildung, Wohnung, Stipendien und Nebenjob. Und dann hatte ich plötzlich das erste Mal "Ruhe" in meinem Leben!
Ich bekam neben dem Studium genügend Zeit um mein Erlebtes zu reflektieren. Plötzlich hatte ich unzählige Fragen an das Leben. Warum passieren mir all diese Dinge? Wieso ist diese Welt so wie sie ist? Und warum sind wir Menschen so wie wir sind? Was ist letztendlich Friede? Was ist Glück? Warum lebe ich hier? Wer bin ich in dieser Welt? etc.
Ich versuchte eine Querlösung zu finden in der Geschichte, der Philosophie und der Biologie. Versuchte zu verstehen warum es Religionen gibt und warum der Mensch auf der ganzen Welt seit je her an etwas „Grösseres“ glaubt. So viele Leute können sich doch nicht irren! Ich befasste mich mit dem Tod, Nahtoderfahrungen und rutschte auf meiner Suche sogar in die Esoterik. Ich fing an Tarotkarten zu legen, zu pendeln und telefonierte mit Wahrsager. Ich dachte ich hätte die Lösung gefunden, als ich meinen Glauben in einer Art Engels-Kult fand. Ich versuchte mich im Channeling und betete Engel an, weil mir zwar der christliche Glaube sympathisch war, aber ich mit Jesus nicht viel anfangen konnte. Und an Engel zu glauben ist auf der ganzen Welt am wenigsten verpönt. Doch es ist falsch. Die Leere in mir war immer noch gross und wirklicher Frieden hatte ich noch nicht gefunden. Zu viele offene Fragen quälten mich.
Eines Tages schenkte mir meine Mutter ein kleines unscheinbares Büchlein von Joyce Meyer, wo sie darin erzählt, wie sehr Gott dich und mich liebt und sich nichts sehnlicher wünscht als mit uns zusammen zu sein! Du musst wissen, meine Würde war damals auf dem absoluten Null-Punkt meiner Zeit. Ich fühlte mich als ein beruflicher Versager, ich hatte so viele Fehlentscheidungen getroffen! Ich hasste meinen Körper, verachtete meine Undisziplin durch meine Sucht. Ich hatte nicht sehr viele Freunde und in meiner Familie war es immer noch sehr schwierig. Ich war gefühlt ein absoluter Niemand auf diesem Planeten!
Doch in diesem Moment war es, als würde jener allmächtige Gott, der all das um uns herum geschaffen hatte, zu mir herunter kommen, auf die Knie fallen, meine Hand halten und fragen, ob er mich lieben dürfte!
Das war zu viel für mich! Mich lieben! Liebe ohne Gegenleistung, die ich mir erarbeiten müsste! Liebe ohne Bedingungen! Liebe aus reiner Gnade!
Da ich leider ein Mensch bin, ging es etwa noch eine Woche bis ich mich für diesen grossen Gott entscheiden konnte. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich zu diesem “Club der Christen” gehören wollte, weil ich in meinen Augen sogar nicht „christlich“ war. Doch ich sagte Ja.
Es gab bei meiner Wohnung in der Nähe ein Fussballfeld, an dem ich regelmässig entlang joggte. Es waren oft Krähen auf dem Rasen, die dort herum pickten und wieder weiter flogen. Einen Tag nachdem ich zu Gott in mein Leben liess und zum Sportfeld ging, erkannte ich das sich auf einmal ein ganzer Schwarm weisser Tauben auf dem Rasen befand! Sie waren wunderschön! Da wusste ich, dass mich Gott gehört hatte!
Schon bald entwickelte ich einen unglaublichen Hunger nach Gottes Wort! Ich wollte alles wissen, was Gott über uns Menschen und diese Welt sagte. Er gab mir meine Identität zurück! Und je mehr Antworten ich fand, desto kleiner wurde diese Leere in mir! Ich erfuhr Vaterliebe durch Abba, tiefe Freundschaft mit Jesus und heilende Selbstliebe durch den Heiligen Geist! Und so schaffte es Gott mit seiner Liebe die Bulimie, die mich über acht Jahre lang begleitet hatte langsam los zu lassen! Das ist mein ganz persönliches Wunder! Ich fühlte durch die Beziehung mit meinem Schöpfer seit langem wieder dieses Gefühl eine Familie zu haben und nicht mehr alleine zu sein! Er half mir meinen Abschluss und den Einstieg in die Berufswelt zu schaffen und meiner Familie und mir selbst zu Vergeben. Mittlerweile teile ich sogar meinen Glauben mit meinem Mann, von dem ich Wärme und Zusammenhalt spüren und von Herzen lieben darf! Dafür kann ich gar nicht genug dankbar sein!
Seither begleitet mich der Heilige Geist noch immer auf dem Weg zum Frieden. Ich musste dabei, gerade anfangs, meine Vergangenheit mit der Esoterik aufarbeiten, was nicht immer sehr einfach war. Es war ein schwieriger geistiger und psychischer Kampf! Aber ich weiss, dass auch er dich heilen kann oder mit dir den Siegeszug aus deinem Gefängnis schafft und dir zeigt wie du wirkliche Freiheit in dieser Welt erleben kannst!
Never give up! Fight for your freedom with Jesus!