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"Theorien der Dummheit" von Bonhoeffer und Cipolla, mit Ergänzung von Werle

Teil 1 der Serie über Torheit

"Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.“ - Albert Einstein

"Die Dummheit der Menschen ist nicht in ihrer Dummheit begründet, sondern in ihrem Unwillen, etwas dazulernen zu wollen." (K. Luger-Koch)


Vorwort

Zuerst möchte ich festhalten, dass ich Dummheit nicht abschätzig betrachte, sondern als einen Wesenszug, der mir an uns Menschen, also auch an mir selbst, schon immer sehr suspekt war und mir oft auch Angst machte. In meiner Kindheit ist mir die vernichtenden Frage, wenn ich nicht gerade verstand, was mein Gegenüber von mir wollte oder etwas anders sah als ich, «…bist du eigentlich dumm?!», stark hängen geblieben. Sie kam immer dann, wenn ich meist aus Neugier etwas gemacht hatte, dessen Konsequenzen ich mit meiner kindlichen Naivität (noch) nicht voraussehen konnte.


Ja, auf den ersten Blick waren meine Handlungen wahrscheinlich wirklich dumm. Als Kind entwickelt man logisches Denken erst mit ca. 6 Jahren, so gesehen war ich tatsächlich intellektuell noch nicht so zur Klugheit fähig wie ein Erwachsener. Doch wie das so ist mit dem menschlichen Selbstwert, schlussfolgerte meine Seele, dass sie wirklich dumm sei. Und so kam es, dass ich tatsächlich eine ziemlich lange Zeit meines Lebens damit verbrachte, mir und anderen unbewusst zu beweisen, dass ich nicht dumm bin. Ich dachte ich müsste nicht nur klug, sondern exzellent sein, natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten, um gesellschaftlich mithalten zu können. Ich definierte meinen Selbstwert über intellektuelle Leistung. Ich zwang mich fleissig zu sein, stets nach dem Besten zu streben, gönnte mir selten Pausen und brachte mich oft in Situationen, die mich eigentlich überforderten. Erst als ich begriff und mir eingestand, dass ich wohl meine Ur-Kränkung, die Dumme zu sein, stets versuchte zu kompensieren, konnte ich wirklich lernen Gottes Identität anzunehmen, die er uns anbietet. Mein Wert wird durch ihn bestimmt und durch nichts anderes. Das ist natürlich auch ein Übungsfeld, aber zumindest stimmt nun das Fundament.


Das Thema begleitete mich noch immer. Dort wo Menschen sind, da wird stets behauptet wie dumm doch andere sind, aber man selbst ist es natürlich nie. In der Bibel können wir viele Weisheiten zu Klugheit finden und auch Warnungen vor Torheit, also vor Dummheit.


Interessant finde ich die Erklärungen von Bonhoeffer, Cipolla und Werle, die sich darin versuchten, dieses Phänomen der Dummheit zu erklären und es vor allem als ein Gruppendynamischen Prozess betrachten. Sie erkannten, dass Dummheit vor allem dann auftritt, wenn der Mensch in Bezug zu einem anderen Menschen steht und es kein interpersonelles Phänomen oder grundsätzliches Wesensmerkmal von einer Person darstellt. Es ist eher ein Ergebnis von unserem Umgang mit anderen, wie wir sie und uns selbst (unbewusst) einschätzen. Womit ich wieder beim Lebensstil bin, dem Charakterkern von uns Menschen und meiner tiefen Überzeugung, wie gut es wäre, wenn wir alle die Selbstcourage hätten uns öfters selber zu reflektieren.


Einleitung: Individualpsychologische Sicht des Menschen

2. Was ist der Unterschied von Bösartigkeit und Dummheit?

3. Was kennzeichnet einen dummen Menschen?

4. Wie können wir das Wesen der Dummheit besser verstehen?

5. Drei Tipps im Umgang mit der Menschlichen Dummheit

Quellen





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