Demut, die Ergebenheit, Hingabe oder Opferbereitschaft. Wenn wir unsere Einzigartigkeit für die Gemeinschaft, die Partnerschaft, die Ehe, die Familie, den Arbeitsplatz, etc. einsetzen, dienen wir. So erlangen wir auf konstruktive Weise die Sicherheit und Bedeutung, die unsere Seele braucht.
Eine Hypothese

1. Die Gesinnung eines Dienenden
Demut, die Ergebenheit, Hingabe oder Opferbereitschaft, meint die Gesinnung eines Dienenden. Ich denke, dass der Mensch, als
ein sich selbst verschenkender
ein ohne sich dabei zu verlierender
ein am Leben Beitragender
die gesündeste Haltung einnehmen kann, weil es die Beziehung zum Du und Selbsttranszendez fördert. So kann er seinem Menschsein gerecht werden.
Hochmut zur Kompensation von Minderwert
Wenn wir uns minderwertig fühlen, ist unser Mut im Keller. Wir glauben, wir seien nicht gut genug, seien unwichtig und nicht angenommen. Diese "Tiefmütigkeit" kompensieren wir unbewusst mit Hochmütigkeit. Das macht uns aber nicht glücklich, sondern vor allem übermütig und gestresst. Es verzerrt unser Selbstbild gegenüber der Realität. Wir glauben sehr bedeutungsvoll sein zu müssen. So sehr, wie wir gar nie sein können.
Demut als Lösungsweg
Der Ausweg von Minderwert und Hochmut ist Demut. Raus aus dem ängstlichen Eigendrehen um uns selbst, wieder hin zur Welt. Ein demütiger Mensch weiss, er ist gut genug. Er muss sich nicht damit beschäftigen wie er auf andere wirkt. Er ist mit Beitragen beschäftigt, was ihm wiederum Selbstwert verschafft (siehe Gemeinschaftsgefühl). Wir brauchen eine gesunde Selbstdistanz. So müssen wir unseren Wert nicht mehr verdienen wollen.
Zur Freiheit berufen
Sei keine Geisel Deines eigenen Prestiges! Habe Mut da auszubrechen, lass Deine Image-Gedanken los. Mach Dir lieber Gedanken um das Gute, das Wahre und das Schöne in der Welt.
Wo kannst Du Deine Fähigkeiten einsetzten?
Wo wirst Du gebraucht?
Komm voll in deine Berufung, das wünsche ich Dir!
Es gibt höhere Dinge als wir selbst, die es würdig sind, dass wir uns völlig selbstvergessen dafür einsetzten. Denn das macht uns Menschen wirklich glücklich.
2. Dienst als Burnout-Prävention
Dies ist ein passender Auszug aus dem ausführlichen Blogartikel "Selbstfokussierung in der heutigen Zeit", "Dienst vs. Burnout". Hauptquelle ist ein Vortrag von R. Bonelli aus dem Jahr 2019.
"Dienst" oder "dienen" ist ein Schlüssel in der Therapie des Perfektionismus, aber auch des Narzissmus. Bonelli argumentiert, dass gerade Arbeit als Dienst betrachtet werden sollte, um einen gesunden Ansatz zu gewährleisten. Dienen aus einer inneren Haltung. Burnout ist zu 90 Prozent ein Arbeiten aus den falschen Motiven. Ganz oft ist es das Streben nach Anerkennung und Lob von anderen, besonders einem "Chef", was oft zu einem perfektionistischen Hamsterrad führt, in dem man immer mehr arbeitet, um Bestätigung zu erhalten. Man rasselt also in ein Burnout, nicht weil man zu viel arbeitet, sondern weil man aus den falschen Gründen arbeitet und keine gesunden Prioritäten setzt.
Arbeit hingegen als Dienst trägt zur eigenen Gesundheit bei. Wir sind auch als Gesellschaft dazu aufgefordert, die Bedeutung der Arbeit neu zu überdenken. Heutzutage werden sogar Berufsbezeichnungen aufgewertet, da sich augenscheinlich Menschen immer mehr über ihren Beruf definieren. Dies führt dazu, dass wir ein Ungleichgewicht in unsem Leben erfahren und oft nur aus Karrieregründen handeln und wahnsinnig bluffen müssen, anstatt das zu tun, was uns wirklich Freude bereitet. Dieser Trend ist problematisch, da er die Lebensqualität massiv beeinträchtigt.