Lulu_lacht
Gott beruft nicht die Begabten, er begabt, die Berufenen
Vom Ruf im Herzen

Ruf im Herzen
Berufung, ein sehr grosses Wort, mit mehreren Bedeutungen. U. a. laut Duden (2022)
Angebot für ein Amt
eine besondere Befähigung, die jemand als Auftrag in sich fühlt
das Sichberufen auf jemanden oder etwas
ein Synonym für Ernennung oder Ruf
Mein Anliegen ist dieser Ruf im Herzen, den wir alle hören können, wenn wir wollen.
Wir sind wohl als erstes berufen Menschen zu sein; in Beziehung zu unserem Gott. Damals, als ich mich von Jesus erretten liess und die anfängliche Euphorie darüber sich legte, begann es in meinem Herzen leise und stetig zu rufen:
"Und was jetzt? Bisher war ich so im Alltags-Modus gefangen gewesen. Ich will endlich leben, nicht nur überleben! Also was macht man mit einem geretteten Leben?"
Ich war zwar immer noch eine Suchende, doch diesmal wusste ich, wo ich den finde, der selbst das Leben ist (Joh 11,25-26). Und so berufe ich mich auf IHN.
"Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ja, ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz." Hesekiel 36, 26
Berufung - die Sehnsucht nach Leben
Berufen sein beinhaltet Würde, Vollwertigkeit, Wichtigkeit. Gott ruft uns Menschen, aber er zwingt uns zu nichts. Wir dürfen auch Nein zu einem Leben mit ihm sagen, er respektiert uns. Damit entscheiden wir uns auch für die Folgen dieser Wahl. Entscheidungen fällen, ist unsere Würde und Lebensaufgabe.
Was sagt uns Gott denn zu Berufung?
Es gibt ganz viele Predigten und Bibelstellen zur allgemeinen Berufung für uns Menschen. Hier meine wesentlichsten Punkte in Bezug auf Beitragen/Dienen im Sinne des Gemeinschaftsgefühls, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
1. Berufen zur Verwaltung
In der Bibel lesen wir u. a. zu unserem "Amt als Menschen" in 1. Petrus 4, 10-11:
Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat! Wer redet, der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.
Gottes Berufungs-Angebot beinhaltet Empfangen und Verwaltung unserer Gnaden-Gaben, also durchaus Selbstverwirklichung, aber auch Verherrlichung Gottes. Unsere Berufung soll dienen, Gott, uns und anderen.
2. Berufen zur Verantwortung
Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder und Schwestern. Aber missbraucht eure Freiheit nicht als Freibrief zur Befriedigung eurer selbstsüchtigen Wünsche, sondern dient einander in Liebe!
(Bibel, Gal. 5, 13)
Wir dürfen erkennen, dass jeder Mensch eine von Gott gegebene Berufung hat, auch zur Freiheit und Liebe! Beide bedeuten aber immer auch Verantwortung, eben Verwaltung.
Wir alle haben Begabungen, sind irgendwo talentierter als andere. Das soll uns aber nicht stolz machen. Darin sind wir wirklich verführbar. Stolz, Hochmut ist der Berufungskiller Nr. 1. Hochmut kommt vor dem Fall, wie es so schön heisst. Es ist wichtig, dass wir wissen, dass all unsere Gaben von Gott kommen, nicht von uns selbst. Gott demütigt Hochmütige (siehe u. a. 1. Kor 1,26-29).
Darum: Wie gross bist du, um klein sein zu können?
3. Berufen zum Erfolg
Wir sind nicht nur zum Empfangen, Verwalten, Freiheit und Demut berufen, sondern auch zum Glück und Gelingen. Dazu Ausschnitte aus Psalm 1 (s. a. Jeremia 17, 5-8.):
Wahres Glück
Wie glücklich ist ein Mensch, der sich nicht verführen lässt… …und nicht zusammensitzt mit Leuten, denen nichts heilig ist. Wie glücklich ist ein Mensch, der Freude findet an den Weisungen des Herrn… …und darüber nachdenkt. Er gleicht einem Baum, der am Wasser steht; Jahr für Jahr trägt er Frucht, sein Laub bleibt grün und frisch. Was immer ein solcher Mensch unternimmt, es gelingt ihm gut. Ganz anders geht es denen, die nicht nach Gott fragen: Sie sind wie Spreu, die der Wind davonbläst…
In diesen Bibeltexten können wir entnehmen, dass wir zwar verführbare Wesen sind, wir uns aber auch dagegen entscheiden können. Wir sind ja bewusst strebende Wesen, nicht rein instinktive. Wer mit Freude über Weisungen des Herrn nachsinnt, der hat Gelingen sprich Erfolg. Erfolg meint im Hebräischen sinngemäss «ein beabsichtigtes Ziel erreichen, durchwaten bis zum Ziel», sich nicht verführen lassen, bis zum Schluss, führt zum Wahren Glück.
4. Berufen zur Gemeinschaft
Wenn jeder seine Berufung lebt, funktioniert der ganze "Leib", die Gemeinschaft aller Menschen. Im neuen Bund gehören wir alle dazu. Die Gebote sind helfende Weisungen. Wir müssen nicht erst grossartig oder heilig sein, um eingesetzt zu werden. Gott stattet uns aus, von Geburt an. Er will auch Gemeinschaft mit uns. Er wünscht sich nichts sehnlicher als eine tief verbundene Beziehung mit Dir.
5. Berufen zum Reifen
Wir dürfen in unsere Berufung hineinwachsen, lernen, Fehler machen und uns falsch entscheiden, aber auch wieder umkehren und neuorientieren.
Berufung hat mit Identität zu tun, Dein Verständnis über Deine Stellung in der Welt, welchem Ruf Dein Herz folgt.
Es gibt viele laute Stimmen in der Welt, die Dir auch von einem "Wahren Glück" erzählen. Gott hält uns auch da nicht davon ab, ihnen zu folgen, uns durch sie zu verirren, womöglich gar zu verletzen. Ich ermutige Dich bewusst, mit wachem Geist durch die Welt zu gehen. Unsere Eigenverantwortlichkeit ist ebenfalls unsere Würde, die es nicht gäbe ohne die Freiheit.
Wenn Du dazu in der Bibel gerne mehr lesen möchtest, empfehle ich Dir u. a. den 1.Kor. 1+12-14; Rö. 12,1-8
Weiter gehts mit Berufen zu Lieben