Gabensteckbriefe und vom Umgang mit Gaben
Umgang mit Gaben
Jeder von uns hat mindestens eine Gabe geschenkt bekommen. Gott hat einen Traum von einer Gemeinde und so hat er jedem eine einzigartige Rolle gegeben, die nur er erfüllen kann. Wie Puzzelstücke passen wir nun zu einander und ergänzen uns zu einem Gesamtbild, der Gemeinde Gottes oder auch Leib Christi genannt. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Einzigartigkeit und die der anderen als Bereicherung schätzen können. Der Umgang mit Unterschiedlichkeit erfordert Reife, ein Lebensprozess. Manchmal erkennen wir darin Konkurrenz, Schwäche oder Überlegenheit. Doch wir sind alle gleichwertig, aber meistens andersartig.
Abhängigkeit: Ich kann nichts. Wenn ich meine Einzigartigkeit noch nicht erkannt habe, bin ich noch abhängig wie ein Kind.
Unabhängigkeit: Ich kann es alleine. Wenn ich glaube alles alleine und besser machen zu können als andere, bin ich noch in der Ablösephase wie ein Teenager.
Vernetzung: Ich habe Stärken, brauche aber Ergänzung. Eine reife Person, weiss um ihre Einzigartigkeit und ihrem Bewusstsein nach Zusammenarbeit und Ergänzung.
Um dieser Vernetzung, oder Gemeinschaftsgefühl, noch näher zu kommen, muss man wissen was Einheit bedeutet. Man könnte meinen das es ja einfacher wäre, wenn alle gleich sind. Doch Unterschiedlichkeit bedeutet nicht Trennung und Einheit nicht Gleichmacherei. Wenn wir uns gegenseitig in Liebe annehmen, erleben wir Bereicherung. Eine Einheit bilden wir, wenn wir trotz Unterschiedlichkeit ein gemeinsames Ziel anstreben. Dieses Ziel ist es Gott zu ehren, zu verherrlichen und den Nächsten zu lieben.
Grenzen von Gaben
Wichtig ist auch, dass wir uns über die Grenze jeder Gabe bewusst sind. Drei potenzielle Gefahren, die mit Talent daher kommen sind Projektion, Überheblichkeit und Ablehnung.
Projektion: Wieso bist du nicht so wie ich?
Wir sind uns unsere Stärken manchmal gar nicht so bewusst. Sie sind für uns schon fast banal normal. Was für uns selbstverständlich erscheint, erwarten wir unbewusst auch von anderen. Wir projizieren unsere Gaben auf andere, sprich wir denken, der andere müsse gleich handeln und können wie wir. Die Gefahr bei Erwartungen ist immer enttäuscht zu werden. Ent-täuschung kommt von Täuschung. Wir haben den anderen falsch eingeschätzt - und uns auch. Der andere ist nicht unterdurchschnittlich. Du bist überdurchschnittlich und der andere womöglich ganz durchschnittlich "normal". Besondere Begabung geht oft mit grosser Menschen-Ent-Täuschung einher.
Überheblichkeit: Meine Gabe ist die bessere!
Sobald wir oder unsere Gabe und nicht Gott im Zentrum steht, ist Stolz mit im Spiel. Menschen, die Gott herausragend begabt hat, welche dadurch auch in der Welt grossen Anklang finden, sind besonders gefährdet. Gott gebührt die Ehre. Unsere grössten Stärken verursachen oft unsere grössten Probleme. Je grösser deine Empathie, desto schwieriger wird Abgrenzung. Nur Kluge können auch richtig schlimm klugscheissen. Die Grenze von selbstbewusst und selbstverliebt ist manchmal fliessend, usw.
Ablehnung: Ich habe keine besonderen Gaben! Nach dem Gleichnis in Matthäus 25 mit den anvertrauten Talenten, wünscht sich Gott für uns ein verantwortungsvoller Umgang mit Gaben. Wenn wir unsere Talente aus:
Faulheit
falscher Bescheidenheit
Geiz
Stolz,
befürchteten Konsequenzen
oder Unwissenheit
...ablehnen, ver-geben wir unsere Gaben.
Es ist eine Ausrede, wenn man sich nicht auf die Suche nach seinem Potenzial machen will. Davon werden wir selbst, andere und auch Gott nicht glücklich. Da Zielverfehlung die Bedeutung von Sünde ist, müssen wir hier von Sünde sprechen. Mir geht es nicht darum ein schlechtes Gewissen oder Druck zu machen. Aber wir müssen uns klar sein, dass Gott uns Verantwortung gegeben hat, weil er uns für fähig hält. Gaben verantworten geben uns Sinn. Vertrauen und Gehorsam ist seine Liebesprache. Und wie ein liebender Vater, wird er das nie missbrauchen und uns immer fördern wollen.
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