Wir können viel mehr beeinflussen als wir denken.
Quelle: Willenskraft; Hans-Georg Willmann, 5. Auflage 2015,2012 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
1. Willenskraft
Kraft ist eine Energie. Im Physikunterricht habe ich den „Energieerhaltungssatz“ gelernt: Energie geht nicht verloren, sie wird nur umgewandelt. Das ist ja schon mal positiv. Wir müssen die Willenskraft nicht hervorzaubern. Sie ist also bereits da, nur in einer anderen Form.
Ein starker Wille ist lernbar. Er kommt immer in Kombination mit Motivation. Motivation ist die Frage nach dem Ziel: Was will ich? Sie ist jedoch nicht so das Problem. Wir nehmen uns ja gerne Sonntags gute Vorsätze und scheitern in der Umsetzung am Montag. Warum? Zu unmotiviert? Nein! Zu wenig Willenskraft. Solange sich kein physisches oder tiefer seelisches Problem verbirgt, ist Willenskraft, die einzige Hürde vor dem Tun.
Willenskraft ist die Frage: Wie erreiche ich das, was ich will? Es ist braucht viel Energie, dran zu bleiben, darum benötigt unser Willen Kraft dazu. Das ist sehr anstrengend, doch wer mit Jesus unterwegs ist hat es ein bisschen leichter. Gott ist immer auf unserer Seite er mag uns echt und möchte uns auch unterstützen wenn wir mit ihm zusammen unterwegs sind.
Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.
Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.
Gott hat uns den freien Willen Geschenkt, weil er uns zutraut selber entscheiden und verantworten zu können. Sonst hätte er uns doch einfach einen Instinkt gegeben, wie den Tieren. Nein, er gewichtet unsere Meinung so hoch, dass er uns selbst frei entscheiden lässt, was wir tun wollen. Er fragt: Was willst du? Wie willst du es tun? Mit mir zusammen kann ich dir helfen. Wenn du es alleine tun willst, mach, aber es wird schwieriger werden!
Willenskraft wo bist du?
Du musst es doch nur wirklich wollen, dann schaffst du’s auch!
Das stimmt leider nicht ganz. Im „Absichtsgedächnis“ ist unser bewusster Wille zu finden. Alles was wir nicht automatisiert haben, also tun ohne was dabei zu denken, müssen wir mit bewusster Absicht ausführen. Alles was unsere Aufmerksamkeit bekommt und zu einer Absicht/einer Handlung führen kann, „behalten wir im Kopf“, sonst vergessen wir es wieder. Das passiert uns noch oft! Also wir haben an was gedacht und 2 min später stehen im Zimmer und unsere Absicht ist vergessen. Eh, was wollte ich noch gleich? Dann eine Stunde später fällt es uns wieder ein, dass wir doch noch das Buch mitnehmen wollten! Doch wir sind bloss mit den Hausschlüssel raus gegangen, so wie immer. Wenn altes, gewohntes Verhalten gegen neues, gewolltes Verhalten kämpft, gewinnt häufig die Gewohnheit.
Das geschieht immer wenn eine automatisierte Handlung willentlich unterdrückt werden soll. Das Buch zu nehmen, bevor man das Haus verlässt erfordert Aufmerksamkeit und Konzentration, den diese Handlung verläuft z. B., überspitzt gedacht, gegen die morgendliche Routine, wo noch viele Menschen sehr „automatisch“ funktionieren. Man muss sich selbst überwinden. Genau genommen seine Gewohnheiten und Automatismen. Von denen haben wir unzählige entwickelt. Es erleichtert unser Leben wenn wir nicht immer hochkonzentriert überlegen müssen wie wir die Kaffee-Maschine bedienen müssen oder das Auto starten. Wir haben das gelernt und können es im Schlaf. Es ist neurologisch abgespeichert unsere neue Absicht (noch) nicht.
Willensstarke Menschen sind resiliente Menschen. Sie sind entschlossen, fokussiert und haben Durchhaltevermögen. Sie stehen wieder auf, wenn sie Mal hingefallen sind und können Krisen gelassener meistern. Sie haben die Fähigkeit alles einem einzigen Ziel unterordnen zu können. Ihre Lust, ihre Bedürfnisse, ihre Umstände, nichts hält sie dabei auf an ihrem Ziel dranzubleiben. Diese Willenskraft lässt sich in 6 Teilkompetenzen aufsplittern. Die Summe aus allen ist unsere jeweils verfügbare Energie den Willen auch auf Dauer umzusetzen:
Selbstüberwindungskraft: Sich selbst einen Ruck geben
Planungsfähigkeit: hilft die Aufmerksamkeit zu steuern, von der Absicht in die Tat
Fokussierung: Ablenkungen abschirmen können
Durchhaltevermögen: an einer Sache längerfristig dranzubleiben
Selbstvertrauen: auch Selbstwirksamkeit, an sich selbst glauben können
Emotionssteuerung: Gelassenheit (siehe Artikel: Gelassenheit)
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