Teil 1 zum Thema Gehaltfreie Kommunikation
Wie man Beziehungen zerstört.
Quelle: David Servan-Schreiber, Die neue Medizin der Emotionen, Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente, goldmann-verlag, 2006, München, original 2003; Was deine Wut dir sagen will. Überraschende Einsichten, Marschall B. Rosenberg, Hörbuch, 13.12.10, steinbach sprechende bücher, ICL Umgang mit Gefühlen, Grundlagenseminar 5

1. Beziehungen und das Ding mit der Kommunikation
Nichts ist so schlimm für unser emotionales Gehirn wie ein Beziehungskonflikt. Wenn wir Menschen Probleme haben, dann sind es Beziehungsprobleme; einen Konflikt mit mir zu anderen, oder zu mir selbst, zu der Welt oder zu Gott. Selbst eine Krankheit wird erst dann wirklich zum Problem, wenn ich mich in meinem Sein eingeschränkt sehe, ich kann nicht mehr der sein, der ich gerne wäre und das tun, was ich gerne tun würde, das ist das eigentliche Problem aus seelischer Sicht. Dafür finden wir unser höchstes Glück darin, wo wir es mit jemandem oder anderen teilen können. Wenn unser Innerstes berührt wird, sind unsere Emotionen mit im Spiel, im Positiven wie Negativem. Das macht sich die Werbeindustrie, sowie die Unterhaltungsbranche zu nutzen. Das Gefühl für Nähe und Verbundenheit, ist essentiell für uns Menschen, darum ist emotionale Gewalt so massiv schlimm für uns. Liebe und Hass speist sich aus demselben Kanal, ihm steht nur Emotionslosigkeit/Desinteresse gegenüber. So laufen wir mit unserem Bedürfnis nach Harmonie und Gemeinschaft auch immer Gefahr Opfer von der Alltagsgewalt schlechthin zu werden: Ablehnung.
Affekte und Liebe als biologisches Bedürfnis
Das Säugetiergehirn unterscheidet sich erheblich vom Reptiliengehirn. Vögel und Säugetiere, also auch wir Menschen, sind alle mit einem limbischen System (emotionale Gehirn) ausgestattet; es ermöglicht uns Bindungen einzugehen und Beziehungen zu leben, auf Zuwendung zu reagieren. Wir haben eigens dafür ein Areal im emotionalen Gehirn für Laute und Töne also stimmliche Verständigung ohne Worte, so dass auch Eltern auf ihre Kinder reagieren, wenn diese sich noch nicht richtig ausdrücken können und nur ein Weinen, Schreien, etc. ihre Sprache darstellt. Nebenbei erklärt das auch warum Musik uns so viel emotionaler berühren kann, als es blosse Worte tun, wir reagieren viel intensiver auf Rhythmus, Beat oder Melodie-Töne, als auf textlichen Sprach-Töne. Sprache berührt mehr unseren Verstand und Geist, Emotionen sitzen bei uns viel körperlicher, seelischer.
Also jedes Säugetierbaby schreit, brummt, knurrt, gurgelt, quietscht, usw. um die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu erhaschen. Dabei ist nicht mal das eigentliche, die Milch, Nahrung oder Wärme zuführen, das wichtige, sondern die Zuwendung. Liebe ist für Säugetiere und uns Menschen ein essentiell biologisches Bedürfnis. In Beobachtungen und Versuchen wurde ersichtlich das körperliche Entwicklungsvorgänge von Babys und Jungtiere in eine Art Winterschlaf verfallen wenn ihnen Zuwendung entzogen wird! Durch Isolierung (Vereinsamung) stoppt in den Zellen die Produktion für Wachstumsenzyme und das Immunsystem leidet. Die Physiologie von Säugetieren entgleist wenn emotionale Beziehungen nicht mehr gewährleistet sind. Weiter entdeckte man bei Ratten, dass sich die mütterliche Anwesenheit, also ihre Ratten-Mutter-Liebe, insgesamt 15 Körpervorgänge der Babys reguliert, wie Herz-, Schlaf-Wach-Rhythmus, Immunsystemrelevante Zellsysteme beeinflusst, sowie Blutdruck und Körpertemperatur. Bei uns Menschen fand man heraus, dass besonders das Einfühlungsvermögen der Eltern auf die kindliche Bedürfnisse Einfluss nimmt auf das parasympathische Nervensystem und somit den kohärenten Herzrhythmus, was sich wiederum in der Widerstandskraft gegen Stress und Depressionen zeigt.
Es ist also erwiesen das wir am Anfang unseres Lebens körperlich wie seelisch darauf angewiesen sind, dass wir Zuneigung erfahren, und als Erwachsene? Man konnte in Erfahrung bringen, dass die Lebenserwartung von verwitweten Männer deutlich niedriger ist, als von jenen deren Frauen noch leben. In einer Studie konnte gezeigt werden wo Männer überzeugt waren, dass ihre Frauen sie lieben würden geschützter gegen Risikofaktoren waren, als jene die sich ungeliebt fühlten. Auch bei Frauen fand man ähnliche Ergebnisse. Witzigerweise gleichen sich Menstruationszyklen von Frauen an, wenn sie zusammen leben oder auch nur sich über die Zeit während der Arbeit am gleichen Ort befinden. Dieses Phänomen verstärkt sich noch, wenn sie sich mögen und befreundet sind.
Als Fazit können wir nun sehen dass Körperfunktionen bei sozialen Säugetieren nicht unabhängig funktionieren, sondern mit den engsten emotionalen Bindungen verknüpft sind. Drei Psychiater der Universität San Francisco (Th. Lewis, F. Amini, R. Lannon) haben diesen Zusammenhang «limbische Regulation» genannt und verdeutlicht, dass jene affektive Beziehungen, wie ein Medikament oder chirurgischen Eingriff betrachtet werden kann, sprich Liebe ist Heilmittel und Krankheits-Prävention.
Insbesondere Langzeitsingles, Geschiedene, verwitwete, behinderte und ältere Menschen profitieren von Haustieren wenn sie unter Sinnlosigkeit und Einsamkeit leiden. Jene Menschen brauchen weniger ein Antidepressiva oder Angstlösende Medikamente, sondern eher einen Hund, Katze oder ähnliches. Dr. Allen von der Universität Buffalo konnte in seinen Studien zeigen, dass Tiere helfen einen den Blutdruck ihrer Besitzer zu stabilisieren, ach in Stressphasen und dass ältere Damen (über 70J.) mit einem Haustier denselben Blutdruck haben wie sozial aktive 25-Jährige Frauen. Durch das man einem oder mehreren anderen Wesen Liebe, Zuwendung und Aktivität schenken, erlebt man (wieder) Verantwortung, Handlungskompetenz, Sinn und Gemeinschaft, die natürlich eine menschliche Beziehung nicht ersetzt, doch sie leiden bedeutend weniger unter den depressiven Folgen eines Einsiedlerlebens, den man wird gebraucht und profitierten von der allg. Selbstwertsteigerung. Für den Anfang reicht bereits eine Zimmerpflanze an die man gelegentlich denken muss. Wichtig ist die Gewissheit, dass da ein anderer ist, wo wir ganz wir selbst sein können, ohne dass wir uns verstellen, zu schämen oder verstecken brauchen. Wir müssen erleben, dass wir uns authentisch zeigen können und dass ein andere uns so annimmt wie wir sind. Unser emotionales Gehirn will sich mit seinen Gefühlen verstanden wissen, dabei brauchen wir ein Minimum an warmherzigen Kontakt. Wie Pflanzen das Licht, brauchen wir die Liebe von einem Gegenüber, ansonsten versinken wir in Depression und Angst.
Da das erstmal etwas unwissenschaftlich wirkt, erwähne ich die Untersuchungen, wie jene aus dem American Journal of Cardiology, dass Patienten, welche einen Herzinfarkt und folgende Herzrhythmusstörungen erlitten, ein sechs mal geringeres Risiko hatten mit einem Haustier innerhalb des Folgejahres zu sterben. Es zeigte sich auch, dass ältere Menschen mit Haustieren psychisch stabiler sind und seltener zum Arzt müssen, als jene ohne Tiere. Die Universität Harvard fand heraus, dass die Sterblichkeit von Altersheimbewohner sich um die Hälfte reduziert, wenn sie sich nur jeweils um eine Zimmerpflanze kümmern müssen! Börsenmakler, also Menschen mit besonders viel Stress, die Hunde oder Katzenbesitzer sind leiden zudem seltener unter Bluthochdruck, Aidskranke weniger unter Depressionen und als Tierbesitzer soll man sogar attraktiver auf seine Mitmenschen wirken. So können Haustiere wie etwa Hunde, Meerschweinchen, Wellensittiche oder Katzen uns Menschen etwas zurückgeben, unser biologisches Bedürfnis abdecken, wie es z. B. Schlangen, Fische, Geckos oder Leguane eher nicht können. Wir brauchen Gefühlsbotschaften, emotionalen Kontakt, das eben eher Säugetieren und Vögel mit einem emotionalen Gehirn gegeben ist.
Nun obwohl die Wissenschaft diese Umstände der limbischen Regulation kennt, wird es nicht wirklich umgesetzt. Womöglich, weil sich damit kein Geld verdienen lässt wie mit pharmazeutischen Medikamenten oder chirurgischen Eingriffen, leider. Man bekommt keine Haustiere in Apotheken, die die Krankenkasse bezahlen würde.
Gewaltfreie Kommunikation
Eine gesunde Kommunikation hat nicht nur mit gesundem Menschenverstand zu tun, selbst der ist nicht so selbstverständlich, sie stabilisiert unser emotionales Gehirn und erleichtert ungemein Beziehungen. Emotionale Kommunikation erlernt man nicht in einem Tag oder einem Jahr. Es erfordert nicht nur ein tägliches Training, man hat es auch nie abgeschlossen; man kann immer noch besser werden.
Gefühle (Emotion, lat. emovere = «herausbewegen») sind immer Werkzeuge um uns zu einer Tat zu bewegen. Dabei dienen sie unseren Herzens-Bedürfnissen bzw. Motiven. Wir werden belohnt mit guten Gefühlen bei Bedürfnisbefriedigung bzw. mit unguten Gefühlen gedrängt Bedürfnisse zu erfüllen. Wut und Ärger stellt sich hingegen ein, wenn wir von unseren Bedürfnissen abgelenkt sind, nicht mit ihnen in Kontakt sind (Inkohärenz), sondern Gedanken folgen über die Fehlerhaftigkeit anderer Menschen. Nun liegt die Motivation darin zu verurteilen und zu bestrafen, aber nicht unser Bedürfnis zu erfüllen.
Wenn wir nun aus der Position heraussprechen mit Verbindung zu unseren Bedürfnissen, wahren wir die Menschenwürde anderer und unserer. Dies eröffnet andere neue Denk- und Handlungsweisen.
Gefühle sind nichts was wir unterdrücken sollten, sondern mehr ein Produkt unseres Denkens und gerade Wut eine Reaktionsfolgerung auf unsere unerfüllten Bedürfnisse. Gewaltfreie Kommunikation hilf in der Interaktion mit anderen und unseren Emotionen konstruktiv umzugehen. Sie beinhaltet:
Aus dem Herzen leben
Urteilsfreies Beobachten
Sich seine Gefühle und Bedürfnisse bewusst werden
Klare Bitten formulieren
Gemeinschaft fördern
Welche Ereignisse führen dazu das manche Menschen sich gewalttätig, ausbeuterisch verhalten und auf Rache sinnen, wo andere sich hingegen einfach nur wünschen, dass solche Ereignisse niemandem mehr wiederfahren sollen? Da ist kein Verlangen nach Bestrafung, wo liegt der Unterscheid? Welche Erziehung hilft also einfühlsam zu bleiben, selbst wenn sich andere gewalttätig und ausbeuterisch verhalten?
Diese 3 Faktoren sind entscheidend warum oder wann manche gewalttätig und andere einfühlend reagieren:
Die uns vermittelte/vorgelebte Sprache
Die beigebrachte/vorgelebte Art zu Denken und kommunizieren
LS-Strategien um uns und andere zu beeinflussen/ individuelle Durchsetzungsmuster
Dabei zeigt sich das die Komponenten der Gewaltfreien Kommunikation GFK den individuellen Beitrag zum eigenen Wohl und das der Gemeinschaft fördert. Dabei liegt der Fokus darauf ob die Bedürfnisse der Menschen erkannt und gestillt werden und was wir dazu tun können, wenn dies nicht der Fall ist. Die GFK verhilft dass wir uns so verhalten können, dass andere mit höhere Wahrscheinlichkeit aus freiem Willen zu unserem Wohl beitragen, sowie wir zu ihrem.
Wut ist an und für sich nichts schlechtes, auch wenn uns das erzieherisch oft so beigebracht wird. Wenn wir das tun führt das zu Menschen die ihre «gesunde Wut» (Selbstschutz) unterdrücken und alles ungehalten zulassen, was mit ihnen geschieht. Auch das Gegenteil das offene, ungefilterte «Kultivieren von Ärger» oder Transformieren (Umwandeln, indem ich z. B. auf Kissen schlage) ist auch nicht zu befürworten. Gerade die Transformation ist sehr trügerisch. Sie wirkt auf den ersten Blick gut, weil sie sich nicht gegen Menschen richtet. Die Seele fühlt sich aber auch so nicht gehört und wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach zu einem späteren Zeitpunkt unüberhörbar Gehör verschaffen. Das kann sehr gefährlich werden, uns in Schwierigkeiten bringen und uns u. a. krank machen. (Die typische Beschreibung von Serienkiller lautet: «Ein sehr netter Mensch, der war nie ausfallend und ärgerte sich nie über andere!» Ein Mensch der seinem Ärger also nie vor anderen entsprechend Ausdruck verleiht und darum ein anderes Ventil braucht.)
Darum sollte man Wut wie jedes andere Gefühl nicht unterdrücken/ablehnen, sondern es bejaen/ernst nehmen, es als Alarmsignal oder Bedürfnishinweis auffassen, dass etwas nicht stimmt. Dazu können wir mit der GFK tiefer an die Wurzel der Wut, zum unerfüllten Bedürfnis (Inkohärenz mit unserer Seele/Herz) das sich in Tat und Wahrheit Gehör verschaffen will.
Es kann in der Kommunikation mit anderen auch schon helfen, wenn nur ich alleine mich auf meinen Umgang mit Wut konzentriere, auch wenn der andere sich nie in irgendeiner Form mit sich selbst auseinander gesetzt hat. Es kann aber sehr beängstigend sein, weil wir uns ungemein verletzlich fühlen, wenn es um unsere wahren Bedürfnisse geht, wir komplett entblösst sagen wie wir uns wirklich fühlen und was wir vom anderen darum brauchen. Aber als Gemeinschaftswesen sind wir auf andere angewiesen. Man gibt sich dem anderen Preis und appelliert an seine Menschlichkeit, weil man sich selbst so authentisch menschlich outet. Wir werden echt vor uns und dem anderen, das stiftet Frieden. Weil es dabei um unsere Menschenwürde als universelle Herzsprache geht, die ja in jedem Menschen steckt, werden wir auf dieser Ebene von allen (gesunden) Menschen zu tiefst verstanden.
Die 4 apokalyptischen Reiter (nach Prof. Gottman, Universität Seattle, Love Lab)
Das emotionale Gehirn setzt den Präfrontalkortex, der für unser vernünftiges Denken zuständig ist ausser Gefecht, wenn es darum geht unseren Selbstwert zu erhalten, wir verhalten uns dann nicht mehr emotional «logisch», sondern unvernünftig, rein emotionsgesteuert, seelenlogisch in Angriff oder Verteidigung. Mann nennt das affektive Überflutung, unser Gehirn wir von Emotionen überflutet, das betrifft besonders Männer. In diesem Status sucht man nicht mehr nach Lösungen oder Deeskalation.
In Auseinandersetzungen kann man nun die 4 apokalyptischen Reiter (Verhaltensweisen) erkennen, die jede Beziehung auf Dauer zerstören können. Sie schicken eine Person dermassen in die affektive Überflutung, dass er nur noch wie ein verletztes Tier reagieren und nicht mehr agieren kann, wie es uns Menschen würdig wäre. Das Verhalten nimmt also unwürdige Züge an.
Kritik
Verachtung
Gegenangriff
totaler Rückzug
Man kritisiert den anderen anstatt eine Beschwerde oder Bitte vorzubringen. Wir wissen ziemlich genau wie wir nicht behandelt werden wollen, aber wie es denn besser ist, ist gar nicht so einfach.
Verachtung kann sich in ganz subtilen/unterschwelligen passiv-aggressiv Bemerkbar machen, Sarkasmus gehört auch dazu, hier spürt man den Hochmut und den Stolz ganz deutlich. Er drückt sich jedoch überwiegend durch Mimik aus.
Beim Angriff also Schmerz reagieren wir spontan mit Kampf, Flucht oder Tod stellen, dabei eskaliert es schlimmstenfalls in Gewalt gegen uns, im besten Fall, dass wir die Situation für uns gewinnen können bzw. den anderen ausser Gefecht setzen. Dabei sind entweder wir oder der andere verletzt, Versöhnung werden wir so nicht anstreben, ein Minusgeschäft sondergleichen
Rückzug praktizieren bevorzugt Männer, da Frauen so in Rage geraten, es ist ein erschöpfter Strategiezug ohne sich die Hände schmutzig zu machen, ignoriert zu werden, macht wütend, oft endet die Verzweiflung des anderen in physische Gewalt um endlich wieder Kontakt zum anderen zu bekommen, verschmähte Liebe, endet nie gut.
Nach den Beobachtungen Marshall Rosenberg’s wäre folgendes besser:
Der 1. Grundsatz von gewaltfreier Kommunikation lautet: Urteile und Kritik sollen durch objektive Beobachtung ersetzt werden, sprich ganz präzise aussprechen, was unserer Meinung nach nicht gut war, nicht nur oberflächlich. Das was offensichtlich passiert ist, kann man nicht wegdiskutieren. Sage z. B. nicht nur «das gefällt mir nicht» sondern was genau dir nicht gefällt und warum! Schwarz-Weissdenken und danach urteilen, sowie kategorisieren in «gut» und «böse», erzeugt Verletzung und so Gewalt. Wir müssen zwischen Tat und Täter trennen. Wir werden uns und der Situation so nicht gerecht, die Welt ist voller Zwischentöne, wir bzw. unser Handeln ist nie ganz gut oder ganz schlecht. Oft verletzt uns ja nicht die Person selbst, sondern das was sie tut. Das müssen wir benennen.
2. Vermeide jedes Urteil über den anderen (denn das ist nicht dein recht bzw. deine Entscheidung, dein ermessen), sondern konzentriere dich ganz auf deine Gefühle, denn um diese geht es ja, durch die seelische Verletzung. Das ist im Prinzip ganz einfach, vermeide es den Satz mit «Du zu beginnen, sondern mit «ich/Mir oder es verletzt mich das…» und dann drücke dich aus, teile dem anderen mit was sein Verhalten in dir ausgedrückt hat, das kann er nämlich nicht wissen, auch wenn es nach unserer Logik offensichtlich sein müsste. Du zeigst ihm damit das du ein Mensch mit Gefühlen bist, so wie er und das er Verantwortung trägt im Umgang mit anderen, ebenso wie du selbst. Ich muss mich so aber verletzlich zeigen wollen, diese Pille muss ich schlucken, dieser schein von Unverletzbarkeit muss ich ablegen, denn es ist nicht die Realität, wir verletzen andere ständig und sie uns, wenn wir das minimieren wollen, müssen wir es nun mal benennen. Niemand würde einem Ritter dafür gratulieren dass er bewusst ohne Rüstung in eine Schlacht gezogen ist, weil er glaubt so ein «harter Kerl» zu sein, im Gegenteil er würde ihn für verrückt erklären das er dachte er könne alle Verletzungen unbeschadet aushalten. Andere können uns verletzten, wir haben schwäche, stehen wir dazu. Das erfordert Demut von uns für uns selbst. Es erfordert Mut aufrecht gehen zu können, wenn man seine Grenzen respektiert.
3. Mitteilen welche Hoffnung von uns Enttäuscht wurde. Oft fühlen wir uns verletz weil wir vom anderen ein anderes Handeln/Verhalten gewünscht hätten. Auch das kann er nicht wissen, das müssen wir ihm sagen, nur so ist Verständnis und Rücksicht möglich. Und ja es erfordert das wir zu uns stehen.
3. Schuldfrage
Werde dir bewusst, dass der Auslöser von Wut nicht die Ursache ist! Nicht das was andere tun macht wütend, sondern meine eigene lebensentfremdende Deutung/Bewertung davon. Lebensentfremdend, weil unsere Bewertung nicht berücksichtigt was die Menschen um uns herum brauchen, bzw. schlechte Motive oder Verhaltensweisen unterstellt. Soviel Ehrlichkeit, Verantwortungsgefühl und Selbstreflexion braucht es. Wir empfinden Wut weil diese Art von Denken da ist: «Es müssen die anderen sein, die in irgendeiner Weise bösartig oder schlecht sind» und unser Bewusstsein durch unseren Sprachgebrauch beeinflusst wird.
So muss man lernen den Auslöser von der Ursache zu unterscheiden. Das ist nicht so einfach, da unsere Erziehung meist mit der Schuldfrage geprägt wurde; man lernt dabei als Motivation «nicht schuldig» sein zu wollen. Schuldgefühle können als Manipulation verwendet werden. Dazu müssen wir andere glauben lassen das nur ihr Tun und Verhalten (Auslöser) die Ursache für mein Wohlergehen bzw. Schmerz ist - Ich fühle mich…, weil du…getan hast. Du bist an mir schuldig geworden! Somit bekommen meine Gefühle nicht nur Daseinsberechtigung, sondern Absolutismus und mein Folgeverhalten völlige Legitimation. Das ist moralische Überlegenheit: Ich bin unschuldig, weil der andere an mir schuldig geworden ist; er muss bei mir um Ent-Schuldigung bitten! Tut er das nicht, muss er bestraft werden. Umso mehr wollen auch wir nicht schuldig werden. Doch Strafe und Rache hat noch nie tatsächliche Bedürfnisse erfüllen können. Da bekommt «er steht in meiner Schuld oder ich stehe in seiner Schuld» eine ganz neue Bedeutung.
Wenn wir aber Gefühle der Wut mit Menschenwürde begegnen möchten, müssen wir uns unseren Eigenanteil zugestehen: Ich fühle mich wie ich mich fühle, weil ich mir selbst Gedanken und Unterstellungen über die Handlungen anderer Personen mache, sie beurteile, interpretiere und verurteile aus meiner subjektiven Sicht, welche keine absolute Wahrheit hat. Wir denken, dass das was die andere Person tut nicht richtig ist, weil wir glauben zu wissen, was wirklich richtig ist nach unserem Gewissen und Moral, doch dieses Recht können wir nicht für uns beanspruchen, ohne in eine ungerechtfertigte Machtposition zu verfallen, wo der andere an Menschenwürde verliert und wir dadurch auch.
Urteile
Es sind die sekundenschnellen und meist unbewussten Urteile über andere die uns wütend machen, sowie die tragischen, ja fast selbstmörderischen Ausdrucksweisen unserer Bedürfnisse. Wir setzen dabei unsere Energie dafür ein auf andere zu schauen, statt in unsere verletzten Herzen. I. d. R. überlegen wir, was mit anderen nicht in Ordnung ist (, dass sie unsere Bedürfnisse nicht erfüllen), so dass es relativ unwahrscheinlich ist, dass unsere Bedürfnisse tatsächlich erfüllt und wir dadurch vermutlich folgend in unkonstruktive Konflikte verwickelt werden, die keinem Beteiligten helfen. Selbst wenn wir sie gewinnen würden, hätten wir keine friedvollen Gefühle. Wenn wir andere direkt beurteilen, konfrontieren, verbal oder non-verbal, ernten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit Abwehr und Wiederstand. Die anderen hören dabei was wir glauben, dass sie falsch machen, dies erzeugt keine Bereitschaft zur Kooperation, Busse und Umkehr, Verständnis oder Rücksicht. Die «Angeklagten» werden folgend aus einer Energie heraus handeln, für die wir letztlich bezahlen werden. Wir ernten, was wir sähen. Selbst wenn die anderen dann tun was wir sagen oder wollen, tun sie dass womöglich aus Furcht vor Strafe, Verurteilung, Schuld, Scham, oder mit Rachegedanken und nicht aus einem Mitgefühl oder aufrichtigem Respekt.
Der Grund warum andere etwas tun ist in der GFK gleich wichtig, wie der Umstand, dass sie es tun. Menschenwürde beinhaltet, das man aus freiem Willen handeln kann und nicht aus negativen Emotionen oder Befürchtungen heraus.
Bestrafung führt nicht zum Seelenfrieden
Das moralische Urteilen und Denken, «was andere für ihr Handeln verdienen», ist Beurteilung, Verurteilung und gleichsam mit der Logik von Belohnung oder Bestrafung. Die andere Person hätte nicht tun sollen, was sie getan hat, deshalb verdient sie Verurteilung und/oder Bestrafung, das ist Gerechtigkeit. Das ist das Spiel von «Wer hat recht? Wer hat unrecht?».
Diese Haltung kommt nicht aus einer Gleichwertigkeit heraus sondern immer aus einer unten/oben-Perspektive, wo ich andere entwerte, bzw. mich selbst aufwerte, ich also selbst Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit ausspreche. Der andere wurde wie bereits erwähnt schuldig an mir. Er hat mir etwas angetan, deshalb muss ihm auch was angetan werden. Deshalb verliert er nun gerechterweise an Wert. Meine Bedürfnisse, werden deswegen aber nicht gleichsam erfüllt, eher im Gegenteil, unerfüllt bleiben; ihnen werde ich dadurch auch nicht gerechter.
In der Bibel (Mt 5, 21-48) finden wir das oft so falsch verstandene Ausgleichsprinzip «Auge um Auge, Zahn um Zahn» zitiert, dass aber sinngemäss und nicht wörtlich verstanden werden muss und darum auch nicht zur Rache auffordert, sondern im Gegenteil, dem Opfer «ein Auge» zurückgegeben werden müsste, wenn man ihm eines nimmt, oder ein Zahn. Es wurde als Antwort auf die hemmungslose Blutrache genannt, damit die Verhältnismässigkeit zwischen der Tat und Sühne/Schadenersatz wieder in Erinnerung gerufen wurde. Damit soll mehr bewusst gemacht werden, das wenn man einen Zahn raubt, das Bedürfnis eines Zahnes nicht mit etwas anderem ausser eben einem Zahn ersetzt werden kann.
Wir müssen bei unseren Bedürfnissen bleiben, gerade bei Rachegedanken:
Was wollen wir was die andere Person anders macht, als sie zuvor gemacht hat?
Mit dieser Frage bzw. Zielsetzung könnte man meinen, dass Strafe sogar ab und zu legitim sei. Doch auch wenn die Strafe sogar dazu führt, dass der andere sein Verhalten ändert, könnte es genau so sein, dass er es nun aus Groll und einem Machtkampf heraus umso beharrlicher sein Verhalten tut oder sich später mit etwas viel Verletzenderem rächen möchte. Deshalb müssen wir uns zusätzlich fragen:
Welche Motivation soll die andere Person dazu veranlassen, dass sie tut, was ich mir von ihr wünsche?
Vielleicht denkst du das der andere kein Recht mehr hat, aus freiem Willen handeln zu dürfen, wenn er an dir schuldig wurde. Damit musst du aber wissen das du unfrei bleibst und genau wie er an der Schuld klebst, bist du mit seiner Entschuldigung zufrieden bist, doch das wirst du nicht werden. Denn Menschen entschuldigen sich nicht so aus freiem Herzen wenn sie müssen, so dass wir das glauben können, denn es wird unecht sein. Wenn du ihn an dich fesselst, wirst du selbst gefesselt sein, nämlich an ihm.
Mit dieser Frage nach der Motivation des anderen zeigt sich, dass Bestrafung längerfristig definitiv ihre Legitimation verliert. Wir wollen selbst nicht Dinge tun müssen, weil wir Angst vor Strafen haben, aus einer Verpflichtung heraus, oder weil wir uns die Liebe des anderen «erkaufen»/erarbeiten müssen und so an ihn gefesselt sind; deshalb sollten wir das auch nicht von anderen verlangen. Niemand wird sich an der Schuldfessel von Herzen einfühlsamer und empathischer verhalten. Man soll seinen Beitrag aus eigenen freien Willen tun, denn nur dann erkennt man, dass das eigene Handeln zur Lebensbereicherung für andere wird, was letztlich unserem ureigenen menschlichem Gemeinschaftsbedürfnis dient, das in jedem von uns steckt.
Rache
Es ist immens wichtig, dass wir unsere Wut vollständig ausdrücken können. Wir werden oft dazu erzogen Wut zu unterdrücken, uns ruhig zu verhalten und alles um uns herum zu akzeptieren, was wir aber im Grunde nicht tun, nur tief unter der Oberfläche ansammeln, bis uns der Kragen platzt. Rache ist für mich persönlich die überspitze Form von Bestrafung für unser ertragenes Leid, oder Bestrafung ist die ausführende Gewalt von Rache. Andere Menschen im höchsten Akt der Wut umzubringen, zu beschämen, verletzten ist zu tiefst persönliches Bestrafen aus dem hochmoralischen Gerechtigkeits-Gewissen. Tragischerweise ist auch dieser extrem emotionale Akt viel zu oberflächlich um unsere Emotion auszudrücken. Darum ist der erste Schritt, die andere Person von unserem Empfinden zu entbinden, d. h. dass ich mir klar mache, dass jeglichen Einfluss anderer nichts mit meiner Wut zu tun haben. Tun wir das nicht, werden wir zu Raubtieren, aber bleiben keine Menschen mehr und können auch unseren menschlichen Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden.
Rache ist ein fehlgeleiteter Schrei nach Einfühlung. Wenn wir uns rächen wollen, möchten wir damit erreichen, dass andere verstehen, wie sehr wir verletzt wurden oder gelitten haben und das ihr Verhalten schuld daran war. Da ist der (unbewusste) Irrglaube, dass der andere dasselbe Leid spüren muss, damit man selbst vom Leid befreit wird, wenn Gerechtigkeit eintrifft. Doch leider werden wir durch Rache niemals diese Einfühlung, Verständnis von anderen kriegen bzw. Leiderlösung erleben, wie wir uns das eigentlich wünschen. Dieser Wunsch nach Rache, also eigentlich nach Verständnis, kann so gross werden, dass es das Letzte sein werden könnte was man im Leben noch tun möchte, ja es kann zu einem regelrechten Lebenssinn werden, so gross ist dieses menschliche Bedürfnis nach Einfühlung! Dafür nimmt man Gefängnis und sogar den eigenen Tod noch in Kauf. Doch es gibt eine Möglichkeit wie wir uns vollständig ausdrücken können, ohne anderen Gewalt an zu tun. Jeder Mensch der es geniesst andere zu verletzten, war zuvor selbst einmal einer grossen Verletzung ausgesetzt und zwar für sein Empfinden, es muss nicht in unsere Ermessen sein.
Für die Beratung:
Fremdwahrnehmung, Spiegeln, Gewinn/Preis: Rollentausch in die andere Person
Ich als TS drücke mich als den verletze RS aus
RS spielt denjenigen, an dem er sich rächen will
Unsere Gefühle sind das Resultat wie wir in einer bestimmten Situation unsere Umstände oder das Verhalten anderer interpretieren. Man könnte im Prinzip sagen Interpretation = Gefühl, denn Bewertung ist zwar eher ein Bild, kein Gefühl, aber das Bild erzeugt ein Gefühl! Wenn wir mit unseren Bedürfnissen verbunden sind empfinden wir starke Gefühle, aber niemals Wut! Wut ist immer Resultat eines lebensverachtenden, gewaltprovozierenden Denkens, ja ein «ich beschäftige mich gerade ausschliesslich mit Gedanken, aber nicht mit den eigenen Herzens-Bedürfnisse». Wir ärgern uns nicht, weil unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden, sondern weil wir destruktive Gedanken haben (über andere), die wütend machen. Reinen Kopfmenschen fehlt das Herz. Wir werden herzlos, wenn wir nur noch aus dem Mentalen, Gedanklichen, also Stolz heraus handeln. Der Kopfmensch glaubt im Recht zu sein weil er so fühlt. Doch nicht das Interpretations-Gefühl hat das Recht, sondern nur das Bedürfnis-Gefühl hat ein Anspruch auf Recht, dem wir aber selbst nachkommen müssen und nicht bei anderen geltend machen dürfen. Wir sind kein ganzer Mensch ohne Herz. Das Herz erst macht uns zu Menschen und nicht zu biologischen Robotern. Wir alleine sind verantwortlich für unsere Bedürfnisse, für den körperlichen und den seelischen Hunger, unser Herz braucht den Kopf, genauso wie der Bauch, also ist abhängig vom Umgang mit unseren Gedanken. Es sind unsere Kopf-Entscheide die uns dazu veranlassen uns mit Nahrhaftem zu füttern oder mit Bitterkeit zu vergiften.
Es ist also eine bewusste Entscheidung, eine Wahl und eine Übungssache! Bleibe ich im Denken «wer hat recht, wer nicht? Wer hat Schuld, wer ist unschuldig?» oder übernehme ich Verantwortung für mich, möchte ich wirklich mit der moralischen Überlegenheit verletzt bleiben oder doch lieber für meine Würde einstehen? Mit moralischer Überlegenheit wurde noch kein Bedürfnis richtig gestillt, so das Frieden im Herzen eingekehrt wäre. Es ist das Fastfood oder Junkfood unter der Seelennahrung. Wut ist der einfachste Weg, weil wenn der andere Schuld ist, muss ich nichts ändern, denn es liegt an ihm. Verantwortung tragen ist anstrengender, aber ertragreicher. Im ersten Moment fühlt es sich gut und richtig an, den anderen anzuklagen, doch es dauert nicht lange und die Unbefriedigung, der Hunger kehrt zurück. Wenn wir Lebenslang wütend bleiben, werden wir im Herzen immer hungrig sein, weil wir in unseren Bedürfnissen nie gesättigt werden. Das kann uns leider keiner abnehmen, diese Aufgabe für sich zu sorgen, ist die stete Aufgabe eines reifen Menschen. Und nur ein reifer Mensch entspricht unserer menschlichen Würde, wenn wir erwachsen sind und so auch behandelt werden möchten. Es ist keine Schande das noch üben zu müssen. Wirklich schade wäre es unreif zu bleiben, einem Erwachsenen-Leben unwürdig. Unser Herz verdient unsere Achtung und Respekt. Auch weil wir damit Gottes Werk an uns dienen. Ich glaube wirklich, dass wir Gott damit ehren können, wenn wir reife Menschen sind. Wir werden letztlich Liebe und Lebensfreude ernten und mit Friede im Herzen danken können.
Wir haben wenn wir Situationen bewerten, gerade mit anderen Personen, vier Möglichkeiten in welche Richtung unsere Interpretation schlägt:
Interpretations-Gefühl hat Gewicht:
Analysieren von Fehler anderer/seine Schuld, Verurteilung → Wut
Persönlich nehmen (mein Fehler/meine Schuld), Selbstverurteilung → Traurigkeit
Bedürfnis-Gefühl hat Gewicht:
Empathie für den anderen → Wir schenken volle Aufmerksamkeit dem Bedürfnis vom anderen und erklären uns dessen Verhalten (rationalisieren). Das schenkt zwar Verständnis für den anderen, jedoch sind wir nicht bei unserem Bedürfnis und bleiben aus Herzenssicht handlungsunfähig. (Auch das Bedürfnis-Gefühl des anderen beruht auf Interpretation, deshalb müssen wir mit dem anderen darüber sprechen, seine Wahrheit anhören)
Empathie für uns selbst → Wenn wir uns aber auf unsere Bedürfnisse konzentrieren, wissen wir was wir brauchen und werden es vermutlich auch erfüllt bekommen, weil wir nun wissen was wir tun müssten! Aber es erfordert Mut und Verantwortungs-Willen für uns selbst.
Nach den Beobachtungen Marshall Rosenberg’s wäre folgendes besser:
Der 1. Grundsatz von gewaltfreier Kommunikation lautet: Urteile und Kritik sollen durch objektive Beobachtung ersetzt werden, sprich ganz präzise aussprechen, was unserer Meinung nach nicht gut war, nicht nur oberflächlich. Das was offensichtlich passiert ist, kann man nicht wegdiskutieren. Sage z. B. nicht nur «das gefällt mir nicht» sondern was genau dir nicht gefällt und warum! Schwarz-Weissdenken und danach urteilen, sowie kategorisieren in «gut» und «böse», erzeugt Verletzung und so Gewalt. Wir müssen zwischen Tat und Täter trennen. Wir werden uns und der Situation so nicht gerecht, die Welt ist voller Zwischentöne, wir bzw. unser Handeln ist nie ganz gut oder ganz schlecht. Oft verletzt uns ja nicht die Person selbst, sondern das was sie tut. Das müssen wir benennen.
2. Vermeide jedes Urteil über den anderen (denn das ist nicht dein recht bzw. deine Entscheidung, dein ermessen), sondern konzentriere dich ganz auf deine Gefühle, denn um diese geht es ja, durch die seelische Verletzung. Das ist im Prinzip ganz einfach, vermeide es den Satz mit «Du zu beginnen, sondern mit «ich/Mir oder es verletzt mich das…» und dann drücke dich aus, teile dem anderen mit was sein Verhalten in dir ausgedrückt hat, das kann er nämlich nicht wissen, auch wenn es nach unserer Logik offensichtlich sein müsste. Du zeigst ihm damit das du ein Mensch mit Gefühlen bist, so wie er und das er Verantwortung trägt im Umgang mit anderen, ebenso wie du selbst. Ich muss mich so aber verletzlich zeigen wollen, diese Pille muss ich schlucken, dieser schein von Unverletzbarkeit muss ich ablegen, denn es ist nicht die Realität, wir verletzen andere ständig und sie uns, wenn wir das minimieren wollen, müssen wir es nun mal benennen. Niemand würde einem Ritter dafür gratulieren dass er bewusst ohne Rüstung in eine Schlacht gezogen ist, weil er glaubt so ein «harter Kerl» zu sein, im Gegenteil er würde ihn für verrückt erklären das er dachte er könne alle Verletzungen unbeschadet aushalten. Andere können uns verletzten, wir haben schwäche, stehen wir dazu. Das erfordert Demut von uns für uns selbst. Es erfordert Mut aufrecht gehen zu können, wenn man seine Grenzen respektiert.
3. Mitteilen welche Hoffnung von uns Enttäuscht wurde. Oft fühlen wir uns verletz weil wir vom anderen ein anderes Handeln/Verhalten gewünscht hätten. Auch das kann er nicht wissen, das müssen wir ihm sagen, nur so ist Verständnis und Rücksicht möglich. Und ja es erfordert das wir zu uns stehen.