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Erziehung 2 - Verwöhnung ist schädlich

Teil 2/3 zum Thema Verwöhnung und Erziehung

Verwöhnung kann ganz leicht und unbemerkt passieren, rächt sich aber später durch sehr undankbare Kinder, die dem Leben und der Gesellschaft scheinbar nicht gewachsen sind

Literatur: Reinhold Ruthe, Verwöhnt – bestraft fürs Leben, 2010 Brunner Verlag Basel, Giessen


Elternschaft ist die Verantwortung der nächsten Generation. Sie rüsten Kinder für die Anforderungen des Lebens, oder eben nicht. Verwöhnung ist etwas was sich in Liebe hüllt, sich jedoch in Lebensuntüchtigkeit wieder zeigt. Verwöhnte Kinder werden von ihren Eltern vor den Herausforderungen des Lebens ferngehalten. Diese Eltern wollen ihrem Kind das Leid der Welt ersparen, nehmen ihnen aber die Möglichkeit reif mit solchen Erfahrungen umzugehen; erwachsen zu werden. Verwöhnte Kinder lernen somit keine Verantwortung. Kommen sie in Situationen wo ihre Eltern nicht (mehr) da sind, sind sie überfordert, kommen mit dem Leben nicht mehr klar und versagen in der Leistungsgesellschaft. Nicht selten werden diese Kinder depressiv oder aggressiv und gehen als Erwachsene unter.

Die Gründe für solch eine Erziehung sind vielschichtig, sowie Verwöhnung viele Gesichter hat. In unserer gestressten Zeit, mit der eigentlichen Unvereinbarkeit von Karriere und Beruf, vernachlässigen Eltern ihre Kinder oft emotional und verwöhnen deshalb materiell. Auch die Gegenreaktion, Rebellion einer selbst erlebten stark autoritären Erziehung, führt dazu es ganz anders, eben antiautoritär, zu machen. Dies zeigt sich heute in unserer Ellenbogen-, Konsum, Selbstsucht- und Habgier-Gesellschaft.


Kinder müssen in die Schule, Eltern leider nicht in eine Erziehungsschule. Niemand hat je behauptet, dass Erziehung einfach sei. Fehler in der Erziehung sind nicht zu vermeiden, doch Verwöhnung grenzt stark an Kindsmissbrauch. Diese Zusammenfassung ist ein Versuch dies zu verdeutlichen.


Auffälligkeiten

In Familien mit Verwöhnungsproblemen oder bei Personen mit tyrannischen bzw. stark resignierten Verhalten finden sich auslösende Faktoren. Der menschliche Selbstwert basiert auf Sicherheit und Bedeutung. Mit gesundem Selbstwert wird verantwortliche Liebe und gleichwertige Gemeinschaft möglich. Kinder streben ohne autoritative Führung der Eltern und als Erwachsene durch Gott, ohne stabilen Selbstwert (Identität) die Fehlziele Macht und stete Lust-Befriedigung an. Sie kämpfen mit der lebensprägenden Kompensation von Minderwert und fühlen sich nicht einer Gemeinschaft zugehörig, was zu Aggression führt. Bei der Verwöhnung zeigen sich nun folgende Anzeichen:

Leider ist die heutige Vereinbarkeit von Karriere und Familie ein häufiger Auslöser:

  • Beide Eltern beruflich engagiert, Beruf ist Anerkennung, auch für die Frau.

  • Oft übernehmen andere (z. B. Grosseltern) die Betreuung, verschiedene, oft auch gegensätzliche Erziehungsstile, Grosseltern sind auch oft an sich schon sehr verwöhnend, Kinder passen sich an und ziehen ihre Vorteile daraus. Oft auch Gegensätzlichkeit im Elternpaar, einer streng und konsequent, der andere aus schlechtem Gewissen verwöhnend.

  • Dadurch entwickeln Kinder ein schwammiges Gewissen. Gut und Böse, Recht und Unrecht, erlaubt, nicht erlaubt ist in zu vielen Bereichen zu unterschiedlich. Was bei einem gilt, ist bei jemand anderem erlaubt. Wenn noch keine Fixstruktur vorhanden ist, wird Willkür zur Fixstruktur. Fehlendes Gewissen wird so nicht mehr als moralischen Wert verstanden, es wird eher zu Abstraktem Wissen das mit eigenem Pro und Kontra abgewogen wird. Stehlen und Betrügen werden z. B. dehnbare Begriffe, wenn ein persönlicher Vorteil gesehen wird, in Abwägung der Bestrafung. Unrechtsbewusstsein ist u. a. ein Vorläufer von Kriminalität.

  • «Besucherkinder» müssen nie mithelfen, Verantwortung, Verpflichtung lernen, machen nicht die Erfahrung, dass man ihnen Arbeit zutraut.

  • Alle Beteiligte haben Mitleid mit den Kindern, so weckt das bei den Kindern eine Anspruchshaltung, sie glauben ihnen steht etwas zu, stellen die Erwachsenen ihn den Dienst, die dies aus Mitleid gewähren.

  • Diese Kinder verweigern den Kindergarten. Aus ihrer Sicht logisch, denn sie verlieren dadurch in jeder Hinsicht. Sie haben nicht gelernt liebevoll zu kommunizieren, zu teilen, sich in eine gleichwertigen Gemeinschaft einzuordnen oder generell eine Ordnung zu akzeptieren.

  • Bei fehlender konsequenter Erziehung entwickeln sich Mädchen oft zum süssen, niedlichen Schmusetyp, dass dadurch zu ihren Wünschen kommt. Junge wenden gerne die rebellische Art an mit psychosomatischen Beschwerden um sich durchzusetzen. Sie haben gelernt, damit Erfolg zu haben und ihr Leben zu meistern.

  • Oft belastet Verwöhnung auch die Ehe der Eltern. Sie haben keine Erholung mehr zu Hause von der Arbeit und den tyrannischen Kindern; viel Streit bei unterschiedlichen Erziehungs-Stile.

Allgemeine Massnahmen:

  • Einheitliche Erziehungstile aller Beteiligten, Absprachen treffen, logische Folgen von uneingehaltenen Abmachungen Kinder erfahren lassen.

  • Erkennen, dass Mitleid unangebracht ist. Verstehen wie Verwöhnung und Vernachlässigung zusammenspielen

  • Einsehen das beide Elternteile sich um Kinder kümmern müssen, jeden Tag, aber nicht permanent


4. Folgen der Verwöhnung






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